6 Monate!

Mit dem heutigen Tage, dem 22. Jänner 2015 befinde ich mich nun auf den Tag genau 6 Monate in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das ist natürlich ein guter Anlass meinen blog aus dem Winterschlaf zu holen und euch wieder mal ein bisschen was zu erzählen.

Anfangen möchte ich mit ein paar Zahlen. 6 Monate oder 184 Tage oder 4416 Stunden. Davon hab ich rund 150 Stunden in einem Auto oder Flugzeug verbracht um dabei rund 14.000km auf nordamerikanischem Boden bzw. Luft zrückzulegen um dabei 17 Staaten zu besuchen. Wenn ich das so lese kann ich das eigentlich selbst gar nicht fassen. Dafür bin ich jetzt Pleite, so dass es jeder Sau graust. Kredite wurden bereits aufgenommen (Bussi an Mama und Papa an dieser Stelle) und die nächsten Reisepläne werden bereits geschmiedet. Ich hab in diesen 6 Monaten Hunderte neue Menschen kennengelernt. Darunter waren ganz, ganz tolle Menschen, die ich mit gutem Grund als Freunde bezeichnen darf. Aber es waren auch ziemlich wurschtige Menschen dabei und Menschen an deren Namen ich mich leider gar nicht mehr erinnern kann. Es waren Menschen aus allen Ecken der Welt, aus allen Bereichen der Karriereleiter und Menschen mit Hintergründen, so unterschiedlich sie nur sein können. In diesen 6 Monaten habe ich gelacht, nachgedacht und sogar geweint (einmal fast wirklich und oft wegen zu viel Lachen). Auch wenn es mir nicht ganz so auffällt habe ich mich auch bestimmt verändert. Ob zum Guten oder Schlechten, dass kann dann jeder für sich entscheiden wenn er oder sie mich mal wieder trifft. Ich hab in diesem halben Jahr vermutlich mehr für meine Kurse getan als in 6 Semestern auf der PH (spricht das jetzt gegen mich und die PH oder für mich und St. John’s?) und habe hineinschnuppern dürfen, wie es denn so ist erwachsenen Menschen Deutsch beizubringen. Ich habe mich oft gefreut das erleben zu dürfen was ich gerade erlebe, war oft überrascht und wurde oft bestätigt in dem was man über Amerika glaubt zu wissen. Ich war eigentlich nie traurig, hatte selten Heimweh, was aber nicht bedeutet dass ich Familie und Freunde in österreich nicht vermisse. Viel eher ist es meine Einstellung (und da klau ich jetzt von meinem irischen Freund, Trevor) immer positiv durchs Leben zu gehen und die negativen Gedanken abzublocken.

Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich das erlebnisreichste  halbe Jahr meines Lebens hinter mir habe. Und ich bin froh sagen zu können, dass das bevorstehende halbe Jahr mindestens genauso, wenn nicht noch um ein Eitzerl erlebnisreicher werden wird. Von vielen englischsprachigen Freunden lese ich immer wieder „I feel blessed“. Ich bin bei Gott nicht religiös (pun intended, Badamtzzzzzz) und daher fühl ich mich in erster Linie nicht wirklich „blessed“ aber ich fühle mich auf jeden Fall dankbar! Dankbar und glücklich für all jene die mich ermutigt haben, die mich unterstützt haben und die mir dieses Abenteuer ermöglicht haben. Und ich bin auch dankbar für die Leute, die das hier lesen und sich mit mir freuen können anstatt sich zu denken „Der Arsch, sowas will ich auch!“ DANKE!

Soo genug der Gefühlsduselei, nochmal zurück zum Stichwort Heimweh: Das war nämlich ironischerweise am größten als die eigentliche Familie da war! Da wurde mir nämlich klar, wie sehr ich die Schlingel vermisst hab! Immerhin konnte der gemeinsame Besuch des Big Apples und Floridas ein bisschen ablenken.

New York also! Die ersten paar Tage durfte ich ja schon ohne Illeks und noch mit FLTAs dort verbringen. Genauer gesagt war es eigentlich gar nicht New York sondern Stamford, Connecticut. Dort wohnt nämlich der Bruder von einem Maria’s Kollegen, der nett genug war uns dort für drei Nächte unterzubringen. Und eines muss man New York lassen, es ist schon wirklich spektakulär wenn man das erste Mal aus dem Zug steigt und die Halle der Grand Central Station betritt. Und es ist auch wirklich eine Stadt die nicht schläft. Um 12 Uhr Nachts laufen immer noch Tausende Leute auf den Straßen rum. Größtenteils auch genauso hektisch wie untertags. Aber es ist auf jeden Fall auch eine Stadt die einfach flair hat.

 

Am 24.12. war es dann soweit. Ich hab mich zum Newark Airport begeben um dort die Family in Empfang zu nehmen. Der Flug war ohnehin schon zwei Stunden verspätet und war dann wegen dem Schlechtwetter nochmal ein bisschen später dran. Bei der Reunion war die Freude natürlich groß verändert hat sich niemand großartig. Zugenommen habens alle ein bisserl 😉 Geimeinsam ging es dann zum Hotel. In der direkten Nachbarschaft das Museum of Natural History und der Central Park. Nach einer kleinen Bescherung (an dieser Stelle DANKE an alle die mir was mitgegeben haben :D) ging es zum teuersten Abendessen, das ich jemals konsumieren werde. Die New Yorker sind aber auch echte Schweine was das anbelangt und verechnen bei einem Fixpreis natürlich trotzem Service und Trinkgeld. Aber man feiert ja nicht jedes Jahr Weihnachten in New York. Die folgenden Tage waren komplett durchgeplant mit Sightseeing. Die Highlights: Top of the Rock mit atemberaubendem Ausblick auf Gotham City, Brookynn Bridge bei Nacht, das naturhistorische Museum und natürlich der Christbaum am Rockefeller Center.

10939637_10203340567659708_519595359_o 10912431_10203340549699259_1167867521_o 10884901_10204440396124439_2057577562_n

Nach 3 (eigentlich viel zu kurzen) Tagen in New York ging es dann ab in den Süden. Eine willkomene Abwechslung nach 3 Monaten Schnee und Kälte in Minnesota. Florida!Station 1 war Orlando. Natürlich inkl. Besuch der Universal Studios (nein, diesmal nicht Disneyland). Was dort abgeht grenzt auch an Wahnsinn. Wartezeiten mit teilweise bis zu 3 Stunden! Für eine 5-minütige Achterbahn fahrt. Für den Express-Pass zahlt man auch nur schlappe 100$ pro Person. Nichts desto trotz ein Supererlebnis! Auch sehr cool is das Kennedy Space Center in Cape Canaveral. Dort haben wir auch unseren ersten lebenden Alligator gesehen. Die Woche danach bestand hauptsächlich aus Schwimmen, Gegend erkunden und herumfahren. Silvester haben wir in Naples verbracht. Ein relativ ruhiger Touristen Ort. Das Highlight war auf jeden Fall ein halbstündiges Feuerwerk am Strand mit gefühlten 1000 anderen Leuten. Den exzessiven Alkoholkonsum haben die drei Söhne ausnahmsweise weggelassen. Wenn man nämlich noch nicht 21 ist, ist fortgehen in Amerika nicht wirklich drin (ge, Brüderherzen?!). Als nächstes war Mah-ä-me am Programm. Für die Dorfeltern eine viel zu große Stadt. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen. Das Art-Deco district ist wirklich sehenswert und ich glaub wenn man etwas mehr Zeit hat, gibt es viel zu sehen.

10938990_10203347056501925_1947557292_o 10936880_10203347085222643_1290078743_o

Auf dem Weg zurück an die Ostküste Floridas haben wir uns dann dazuentschlossen eine Airboat-Fahrt durch die Everglades zu machen. Eigentlich eine ganz lustige Angelegenheit. Hat fast ein bisschen an die Achterbahnen in den Unversal Studios erinnert. Die letzte gemeinsame Woche haben wir dan in Cape Coral in einem superschönen Apartment verbracht. Vermietet von einem deutschen Ehepaar. Cape Coral & Fort Myers ist nämlich ein beliebtes Auswandererziel der Deutschen. Dementsprechend sehr touristisch mit vielen Familien und vielen alten Leuten. Dafür gibt es dort unten wirklich schöne Strände! Und Manatees! Seekühe! Es gibt sogar einen eigenen Park der nach den Tieren benannt ist, in dem sie sich tummeln wenn ihnen der Golf von Mexiko zu kalt wirt. Anscheinend können Manatees nämlich an Kälteschock sterben! Bei unserem ersten Besuch war es leider zu warm und daher keine Manatees. Dafür hatten wir auf einer Brücke in Hafennähe Glück und konnten ein paar sichten. Besonders hat das die Familienmama erfreut. Weil wenn sie „s Schnauzi aussistrecken“ sind sie schon echt süß, diese Seekühe. Und kaum sind sie in der US und A angekommen wars dann auch schon wieder Zeit für good-bye. Auf jeden Fall aber ein großartiger Urlaub! Danke nochmal an Mom und Dad und die zwei Bros für den Besuch! Ich hab euch lieb! <3

10849575_10203347211785807_493087053_o 10577874_10203347198345471_1072729566_o  10927716_10203347317428448_737907256_o

Das wars auch schon wieder von mir! Ich meld mich dann mal wieder wenn es was zu erzählen gibt. Bussis an alle, machts es gut!

 

Lehrer, Batterien und Äpfel

 

Ich hab zwar gedacht, dass ich vor Weihnachten keinen Eintrag mehr schaffe aber diese  11Tage haben einfach einen verdeint: 415 Foreign Language Teaching Assistants aus 56 ländern die 35 Sprachen unterrichten. Das ist die Teilnehmerbilanz der Fulbright Midyear Konferenz an der ich in der verganenen Woche Teilnehmen durfte.

Untergebracht waren wir in einem schäbigen Schuppen namens „Capitol Hilton Hotel“ in einem kleinen Städtchen genannt Washington, D.C… Das Fulbright ja sehr großzügig ist war uns FLTAs schon länger bekannt aber bei dieser Konferenz wurde wirklich nochmal eins draufgesetzt.

Das Programm war sehr dicht, vielseitig und bunt. Es wurden verschiedenste wichtige Personen eingeladen, teilweise sogar eingeflogen um für unsere professionelle, wie auch persönliche Fort- und Weiterbildung zu sorgen. Aber nicht nur Regierungsmitglieder und etablierte Professoren durften präsentieren, sondern auch Kollegen aus aller Welt haben über Lehrmethoden oder einfach nur ihre Erfahrung aus dem ersten Semester berichtet.

Aber viel spannender und für einen Österreicher erwartungsgemäß auch gewinnbringender, waren die abendlichen Aktivitäten. Denn egal woher und wie alt, Menschen lernt man einfach nicht bei Seminaren kennen sondern durch das gemeinsame Beisammensitzen. Sei es über einem Bier oder einfach nur über einem Glas Cola, das Getränk spielt dabei überhaupt keine Rolle, so durfte ich wieder mal Leute aus allen Ecken der Welt kennen und nach dem Wochenende auch durchaus als Freunde bezeichnen. Getüpfelt wurde das Fulbright-I von einer grandiosen Talentshow am Samstag ft. Darbietungen aus Brasilien, Nigeria, Irland, Tansania/Kenia, Argentinien, Italien, Russland/Ägypten, den arabischen Ländern, Indien und China gefolgt von einer wild durchtanzten Nacht. Für meinen Geschmack hätt die Konferenz ruhig noch länger dauern können. Generell muss ich sagen, war dieser internationale Aspekt für mich bis jetzt das bereicherndste an der ganzen Fulbright Erfahrung. So viel kultereller Austausch zwischen allen möglichen Ländern und Kulturen ist einfach was extrem klasses von dem man als Mensch ganz, ganz viel profitieren kann. Kann an dieser Stelle daher nur sagen: get your ass out there! Es ist es echt wert!

Am Sonntag war der ganze Spaß dann allerdings offiziell vorbei. Inofiziell waren allerdings noch unzählige Fulbrights in DC und Umgebung unterwegs. So auch Simon und Maria, zwei Kollegen aus Österreich, und ich. Wir haben uns nämlich dazu entschlossen in Simons Auto einen Roadtrip in Richtung New York zu starten. Die ersten zwei Nächte wurden noch in DC in einem ziemlich Klassen Hostel verbracht (gratis Bier in der Happy Hour, super familiärenStimmung). Geworden sinds dann drei weil der liebe Simon leider erkrankt ist. Abenteuerlich war auch die Rückholaktion seiner Karre. Die war nämlich in Maryland geparkt wril man in DC Keine Parkplätze findet. Blöderweise hat er das Licht anlassen und war außerdem noch krank im Bett. Daher haben sich. Maria und ich. Im strömenden Regen nach Bethelsda begeben, (mehr oder weniger) bereit die Batterie auszubauen und zur Tankstelle zu tragen. Gott sei Dank ist es dann gleich beim ersten Verscuch angesprungen. Ende gut und so… DC ist eigentlich eine recht coole Stadt wo man sehr viel sehen kann, U.a. Die Smithsonian Gegend mit unzähligen Museen die fast alle gratis sind, das Kapitol und natürlich das weiße Haus mit Präse Obama. Auf jeden Fall eine sehr interessante Stadt!

Nächster Halt war eine nacht in Baltimore, Maryland. Angeblich eine der gefährlicheren Städte der Staaten mit einer relativ hohen Kriminalitätsrate, weshalb die Wohnpreise irrsinnig gering sidn auch das Hostel,läppische 22$ die Nacht kostet (allerdings wunderschön). Wenn man sich von den falschen Gegenden fern hält ist Baltimore allerdings eine echt hübsche Stadt mit einer coolen Hafengegend und einer schönen „Altstadt“. Den Plan eine Runde durchs Ghetto zu fahren haben wir dann aus Feigheit leider doch nicht durchgezogen. Ur-nicht YOLO.

Der letzte Stop bevor es nach New York geht war jetzt dieses Wochenende Philadelphia, bzw. Für eine Nacht ein kleines Dörfchen eine Stunde außerhalb Phillys bei der Familie von einem von Marias kollegen. Ein unglaublich nettes Haus mit netter Mama und auch unglaublich amerikanisch. Beleuchtung vor dem Haus, dass man bei Nachts fast erblindet und auch die Innenausstattung bis aufs letzte Detail an Weihnachten abgestimmt.

In Philly selbst haben wir jetzt zwei Nächte bei einem unglaublich witzigen Couchsurfer verbracht. Philly is auch ein sehr nettes Städtchen, leicht zu Fuß erkundbar und mit vielen verschiedenen Gegenden. Die Rocly-treppen rauflaufen haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Sehenswert, wenn auch creepy: das Mütter Museum der medizinischen Abnormalitäten. auch in Philly waren noch einige FLTAs unterwegs. Eine Kollegin aus Italien, die sich entschlossen hat von Tag zu Tag zu schauen wo sie schläft hat uns dann auch kurzer Hand gefragt ob wir denn noch ein Plätzchen hätten. Chillig wie unser Host Eyal war, war das natürlich auch kein Problem. Einfach ein geiler Hawi.

Jetzt befind ich mich grad im Auto auf dem weg in die Stadt die niemals schläft, dort wo ich noch niemals war (RIP Udo Jürgens an dieser Stelle), the capital of the world, the big apple und wie sie noch so heißt: New York City.

Dort treiben sich auch noch einige FLTAs rum und ab Mittwoch dann auch vier komische Österreicher, die um ein paar Ecken mit mir verwandt sind. The Hype is real!!

So bleibt mir nur mehr zu sagen: Frohes Fest ihr Süßen, guten Rutsch! Ich hoff euer 2014 war mindestens genauso klass wie meines und möge euer 2015 noch besser sein! Bussis auf die Bauchis und ich lass dann im neuen Jahr wieder von mir hören.

Jakob over and out.

Capital, Gingerbread und Ferien

So ein letztes Mal meld ich mich noch bevor ich mich in die Weihnachtsferien begebe. Es wird ein eher kurzes Update und ein längeres wird dann nach den Weihnachtsferien folgen oder evtl., wenn mich die Muße küsst, irgendwann während den Ferien.

Letzte Woche hatten wir noch ein Abschlussevent des German Clubs. Es wurden Lebkuchenhäuser gemacht! (Knusperknusperknäuschen!) Dazu wurde eine Dame aus einer naheliegenden Stadt namensPaula engagiert, die den Lebkuchen für uns gebacken hat und auch die ganzen Verzierungen mitgebracht hat. Klassisch amerikanisch: etwas faul 😉

Die Häuser wurden dafür um so toller. Ich habe mich natürlich auch nicht bitten lassen, und habe auch eins gemacht. EInen kurzen Schreckmoment gab es, als das Dach nicht zusammenhalten wollte allerdings konnte ich auch dieses Problem mit meinem unglaublichen Geschick und einer selten dagewesenen Feinmotorik überwinden. Ein netter Abschluss eines tollen Semesters mit dem German Club.

IMG_20141207_200020 IMG_20141207_202344 IMG_20141207_202324 IMG_20141207_194235

Generell geht das Semester genau HEUTE zu Ende. Der letzte Tag an dem Kurse stattfinden und für mich auch der letzte Tag an der CSB/SJU. Denn ich darf mich morgen nach Washington, D.C. verabschieden wo die alljährliche Fulbright Midyear Conference stattfindet zu dem ALLE FLTAs geladen werden. Alle heißt in diesem Fall über 400 Sprachassistenten aus allen ecken der Welt. In einem Hotel. “I am excited” ist eine leichte Untertreibung. Und dann, 10 Tage später, ist Weihnachten. Und was könnte ein besseres Geschenk sein, als Mama & Papa & Brüder wiederzusehen? GAR NIX!  Deswegen krieg ich auch genau DAS als Geschenk! (Ich seh euch in New York, ihr Stinkis!)

An alle anderen: Ich wünsch euch ein besinnliches Fest und schöne Feiertage, stellt’s nix an und lasst’s es euch gut gehen! Bussis und bis bald.

Truthahn, Brettln und schnelle Autos

Ich hab gerade meinen letzten Blogeintrag gelesen und festgestellt, dass mein letzter Bericht über Halloween war. Halloween! Heut ist der 1. Dezember! Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell.

In den letzten Wochen hat sich natürlich wieder viel getan. Hauptsächlich haben zwei große Feiertage ihre Schatten bereits geworfen: Zum ersten natürlich – wie auch in Europa – Weihnachten! Die Mensas sind bereits weihnachtlich geschmückt (Schmuck konnte man ohnehin schon vor Halloween kaufen), im Bus dröhnen, ebenfalls wie bei uns, die Weihnachtsklassiker (angeführt natürlich von den guten alten Wham!) und morgen wird der Campus-Christbaum offiziell „beleuchtet“ und eingeweiht.

Auch ich konnte der Vorweihnachtszeit im November nicht entkommen und habe den Amerikanern (und auch meinen internationalen Kollegen) das österreichische Weihnachten näher gebracht. Inklusive Krampus, Christkind und Adventkalender. Dazu habe ich übrigens ein- und dieselbe Präsentation sage und schreibe 4 mal verwendet. Da sag nochmal einer ich arbeite nicht effizient! Apropos Adventkalender. Hier nochmal ein Shoutout an meine Familie und insbesondere an meine Mami, die mir einen extrem coolen, selbstgemachten Adventkalender geschickt hat. Ich durfte heute schon das erste Sackerl aufmachen und mir schwahnt, dass sie da recht viele Leute beteiligt haben! Danke, danke, danke euch allen! <3

FB_IMG_1416866146454 FB_IMG_1417422848938

Genug aber von Weihnachten, denn im November gibt es in Amerika einen Feiertag der mindestens genauso beliebt ist wie Weihnachten: Thanksgiving, oder auch „Erntedankfest“ wie man bei uns so schön sagt. Da Thanksgiving ein klassischer Familienfeiertag ist, bekommen alle amerikanischen Studenten zu Thanksgiving frei. An manchen Unis ist es die ganze Woche, in meinem Fall war es von Mittwoch bis Freitag. Weil der Campus am Thanksgiving-Thursday natürlich wie leergefegt ist, gibt as in St. John’s schon eine Woche vor dem eigentlichen Thanksgiving ein festliches Banquett. Und mit Banquett mein ich auch Banquett. Die Damen packen das kleine Schwarze aus und die Herren dürfen sich im Anzug präsentieren. Natürlich hab auch ich mir das nicht entgehen lassen und habe mir gemeinsam mit einigen anderen Internationals und unseren Amerikanischen „Buddies“ die Wampe vollgefressen.

10174840_10152452688298314_8549300365564702772_n

Die Mensa wurde also zum Festsall und es wurde, ganz klassisch, Truthahn mit etlichen Beilagen serviert. Und serviert ist ein gutes Stichwort, denn Thanksgiving steht ja bekanntlich für das dankbar sein und als Zeichen der Dankbarkeit an die Studierenden, wurden die Gerichte von der Fakultät und anderen Angestellten der Uni serviert. Ein ganz nettes Gimmick, meiner Meinung nach! (in meinem Kopf hat die überleitung übrigens besser funktioniert…) Zum Dessert gab es natürlich auch ganz traditionell „Pumpkin-Pie“. (Zitat einer Amerikanischen Studentin: „I’m only here for the pie.) Zugegebenermaßen ist so ein Pumpkin Pie wirklich, wirklich lecker und schmeckt eigentlich nicht im geringsten nach Kürbis. Die Amerikaner (und vor allem –innen) sind nämlich extrem scharf auf das sogenannte „pumpkin spice“ und dementsprechend wird ab Oktober auch alles damit verfeinert. (Es gibt pumpkin spice: latte, cookies, mashed potatoe, pie usw.). Auf jeden Fall ein sehr nettes Event, dass von den Studenten scheinbar sehr wertgeschätzt wird.

Zurück zur Thanksgiving break. Wie nutzt man ein langes Wochenenede am besten? Rischtisch, REISEN! Nach wochenlanger Planung stand nämlich ein Roadtrip nach Montana an um dort Thanksgiving mit 14 weiteren Studenten auf einer Hütte zu verbringen. Die 14 Studenten waren übrigens aus sage und schreibe 11 verschiedenen Ländern. Auf ging es also, mit 3 Autos und einem Mietwagen bewaffnet, Dienstagnacht via North Dakota ins nicht minder kalte Montana. Der Mietwagen wurde übrigens zu einer ziemlichen Qual. Versprochen wurde uns nämlich ein SUV, wegen mangelnder Dokumente wurde uns allerdings nur eine Ford Limousine gegeben. Klingt nicht schlecht, oder? Der Haken: Besagter Ford hatte noch Sommerreifen montiert. Das hat natürlich vor dem Wegfahren niemand kontrolliert. Wäre auch kein Problem…. Wären wir nicht in den kältesten und verschneitesten Staaten der USA unterwegs gewesen. So durften wir uns dank einem schleudernden Truck in einer Senke zwischen den Highways Norht Dakota’s wiederfinden. Im Schnee steckend. Um 4 Uhr früh. In einem Ford mit Sommerreifen. Danke für nichts! Gott sei Danke hatten wir einen schneeerprobten (drei „e“!) Russen dabei, für den das alles kein Problem war und so ging es nach einer kurzen, ungewollten Pause problemlos weiter. In Red Lodge, Montana angekommen war es wie ein echtes Winterwonderland. Frische 30cm Neuschnee, ein Haus von dem man nur träumen kann. Inklusive Hot Tub auf dem Balkon und Rehen die durch den Schnee laufen. Kann man so lassen.

PANO_20141127_114345
das Wohnzimmer + Küche

IMG_20141127_134243 IMG_20141129_105530 IMG_20141129_123016IMG_20141126_212321

Mittwoch wurde dann den restlichen Tag gegammelt und gelacht. Donnerstag wurde hauptsächlich eingekauft und gekocht. Noch einmal Truthahn! (shoutout an den französischen Meisterkoch Yann) Aber auch ich hab mich nicht bitten lassen und schöne, saftige Semmelknödel aus dem ärmel gezaubert. Auf jeden Fall nochmal ein sehr schönes und relativ klassisches Thanksgiving (sens den Amerikanern, dafür inklusive Thanksgiving Football) gefeiert. Freitag ging es dann ab auf die Piste! Ohne Scheiß. Ich bin nach gefühlten 10 Jahren (5 dürftens wohl wirklich sein) wieder mal auf die Bretteln gestiegen. Red Lodge ist größentechnisch ca. vergleichbar mit der Hebalm. Die Preise waren voll okay (Tageskarte + Leihski ca. 70$) und abgesehen von den Fußschmerzen die leider nach wie vor sofort eintreten, war es eigentlich eine ziemliche Gaudi! Der einzige Wehrmutstropfen: Auf Grund von Schneemangel (ja, richtig. MANGEL!) waren nur die unteren Lifte geöffnet.

IMG_20141128_114746 IMG_20141128_112941 IMG_20141128_124551 IMG_20141128_102339 IMG_20141127_224108 IMG_20141127_215945 IMG_20141127_113849

Am Samstag sollte es dann eigentlich in den Yellowstone National Park gehen. Leider nur sollte, denn der Bergpass der uns in 1.5h nach Wyoming gebracht hätte war leider gesperrt. Und 4.5h Fahrt hätten sich keinesfalls ausgezahlt. Stattdessen wurde ein bisschen die Gegend erkundet. In einem aufgemotzten Subaru Impreza WRX eine ziemliche Gaude. Inklusive Driftsession im Schnee. Nur der Ford blieb wieder mal auf der Strecke und musste abermals befreit werden. Gott sei Dank hatte jemand in einem Geistesblitz ein Schlepptau eingepackt sonst wäre der Ford vermutlich in Montana geblieben.

IMG_20141130_161137 PANO_20141129_123023IMG_20141129_120035

Am Sonntag musste dann noch das große Chaos beseitigt werden (man glaubt gar nicht wie viel Müll 15 Studenten in 4 Tagen produzieren können) und dann ging es auch schon zurück nach Minnesota. Diesmal ohne stecken zu bleiben!

Aja, nicht vergessen:

IMG_20141127_082928

Jetzt sind es nur mehr 9, in Worten NEUN, Tage bis ich mich nach D.C. zur Fulbright Konferenz und somit in die Winterferien verabschieden darf! Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: die Zeit vergeht unglaublich schnell! Aber es stehen viele weitere Abenteuer an auf die ich mich auf jeden Fall schon freu. Wie ein Schneekönig. BAADAAMTSSSS!

Bis bald, Bussis <3

Solar, Wind und Schnee

Knapp zwei Wochen sind wieder um. Sprich es wird wieder mal Zeit für einen Blogeintrag. 2 Wochen? Mir kommt es schon wieder Ewigkeiten vor seit ich in Chicago war. Die Zeit ist sowieso ein seltsames Medium im Moment. Einerseits kommt einem alles immer ewig weit weg vor, andererseits ist schon nur mehr exakt EIN MONAT bis ich mich in die Winterferien verabschieden darf! Hoit di goschn, des is ma vü z’boid. Die Zeit vergeht wie im Flug. Meiner Meinung nach allerdings ein gutes Zeichen. Denn selbst trotz des Unialltages macht jeder Tag irrsinnig Spaß. Gott sei Dank habe ich noch ein weiteres Semester. Obwohl ich schon sagen muss, dass ihr – daheim dort in good ‚ol Austria – schon abgeht. Allerdings wäre ein Semester viel zu wenig gewesen und ich beneide meine Kollegen aus Chile und Australien keineswegs dafür, dass sie sich schon bald nach Haus verabschieden müssen.

Was mir noch ein bisschen zu früh kommt, ist der Schnee! Nachdem es ja in österreich scheinbar noch angenehm mild ist, ist am Montag der Winter in Minnesota eingebrochen. Allerdings nicht wie er das bei uns tut, sondern mit voller Wucht und 40cm Neuschnee. „Schneesturm“ nennt man das hier. Bilder hab ich ja auf Facebook schon ein paar gezeigt. Allerdings ist es kaum möglich festzuhalten wie stark sich der Campus in nur einem Tag verändert hat. Hinzu kommt auch noch, dass es mit -10C schon jetzt arschkalt ist. Darf man den Einheimischen trauen, ist das aber nur der Anfang. -30C sind nicht ungewöhnlich. Angeblich darf man dann nicht mehr aus dem Haus gehen ohne sich die Nase zu putzen weil sonst der Rotz einfriert und die Atemwege blockiert. Man darf gespannt sein.

PANO_20141111_161731 IMG_20141111_161541 IMG_20141111_161517

Da der Schnee in dieser schieren Menge auch ein wenig überraschend kam, durften wir gleich am Montag einen „snow day“ zelebrieren. Da sich unsere Uni ja auf zwei Campussen befindet, war es scheinbar zu gefährlich den Busverkehr aufrecht zuerhalten. Einzige Lösung: Um 6 in der Früh eine Mail rausschicken: CSB/SJU bleibt heute geschlossen! Angenehm! Wieder zurück ins (mehr oder weniger) kuschlige Bett. Am Dienstag dann nochmal der selbe Spaß – wenn auch in abgeschwächter Form. Es wurden nur die ersten zwei Untrerrichtsperioden gecancelled. Meine ist da auch reingefallen. 😀

IMG_20141111_200324
Die Mistküberl sind überdacht. Schnee+Wind. WTF

IMG_20141111_200204

Appropos Wetter: Ich bin euch noch einen Bericht über die ‚windy city‘, aka Chi-Town aka Chicago schuldig! Nachdem ich ja bei meinem ersten Auflug nach Illinois fast auschließlich das Festival gesehen hab, war diesmal echtes ’sightseeing‘ am Programm. Mit der Exchange-Gang ging es zu fünft wieder mit dem Bus in die ‚windy city‘. Chicago ist eine echte amerikanische Großstadt mit einer genialen Downtown und generell gibt es unmengen zu sehen. Am erstten Tag haben wir uns klassischerweise den Milleniumpark inklusive der ‚bean‘ angeschaut. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten.

IMG_20141024_134441 IMG_20141024_100841 IMG_20141024_100356

Am Abend stand dann eine „Geister-Radtour“ am Programm. Mit vielen schaurigen Geschichten über Chicago und einem Besuch im berüchtigten Congress Plaza Hotel, in dem es angeblich spukt. Nachdem ein paar Kalorien purzelten mussten natürlich umso mehr wieder konsumiert werden. Nichts eignet sich dafür besser als eine fantastische Chicago Deepdish Pizza. Unglaublich sättigend, so dass 2 Schnitten schon reichen. Und auch wirklich extrem gute! Auf jeden Fall zu empfehlen.

IMG_20141024_192557 IMG_20141024_225322

Generell war es ein sehr kulinarisches Wochenende. Nach einer durchzechten Nacht im Chicago’er Nachtleben (endlich mal wieder bis 4 in der Früh fortgehen!) war am Sonntag nichts schöner als im 95. Stock ein Brunch-Buffet zu genießen. Mit 50$ zwar nicht ganz billig aber wirklich jeden Cent werd. Maue drei Stunden haben wir gegessen. Und die Aussicht auf Chicago und den Lake Michigan ist natürlich auch nicht zu verachten!

IMG_20141026_135612 IMG_20141026_135810 PANO_20141026_135241 IMG_20141026_132625 IMG_20141026_124303 IMG_20141026_124259

Abgerundet wurde das ganze noch mit einem Kinobesuch und natürlich ein bisserl Shopping unter Männern. Die Mädels haben sich inzwischen das Chicago Firedepartment angeschaut. Angeblich findet man dort fesche… äääh – interessante Dinge! Alles in Allem auf jeden Fall eine der cooleren Städte in denen ich bisher war. Nach San Francisco und London vermutlich Platz 3! Auf jeden Fall einen oder zwei Besuche wert.

IMG_20141025_161724

Gefolgt wurde das Wochenende in Chicago von einem amerikanischen Klassiker: Halloween-weekend! Und eins sag ich euch, Halloween in den Staaten ist wirklich besonders. Vor allem wenn man es zufälligerweise auf einem College mit 1500 anderen Jugendlichen feiert. Von Donnerstag bis Samstag wird durchgefeiertt. Nicht selten mit 3 verschiedenen Kostümen (wär ja langweilig). Wie auf Facebook zu sehen, hab auch ich mir 2 verschiedene Kostüme gegönnt. Eigentlich drei, wobei eine Tracht nur bedingt ein Kostüm ist.

IMG_20141030_222147
Eine Breze hab ich auch gefunden!
IMG_20141031_105613
Pimped out, yo

IMG_20141030_232802

Einmal ein venzianischer Gondoliere und an Tag 2 dann „dein Vater“ Darth Vader. Allerdings bin ich mit unter 20$ auf jeden Fall zufrieden mit meinen Ausgaben. Die Amis haben übrigens eigene Geschäfte nur für Halloweenkostüme. Es verkleidet sich (mit wirklich nur ein paar Ausnahmen) auch alles und jeder! Häuser, Haustiere, Gänge in der Uni, alles! Freitag hab ich mit meiner Exchange-Truppe verbracht. Erkenntnis des Abends: auch in Japan verkleidet man sich gern, dafür vertragens nix!

IMG_20141031_184837 IMG_20141031_203435 IMG_20141031_203519 IMG_20141031_210637

 

Am Samstag wurde dann in einem der zahlreichen Partyhäuser gefeiert, die es rund um den St. Ben’s Campus gibt. Teilweise wirklich so wie man es sich vorstellt udn wie man es aus den Filmen kennt. Zur Unterscheidung hat auch jedes Haus einen Namen. Je nach Laune kann man daher im „solar“, „hideaway“, „outskirt“ oder  sogar in „the shire“ feiern. Von Beerpong bis zur Garagendisko findet man wirklich alles.  Das kreativste Kostüm geht übrigens an das Fräulein, dass Ryan Gosling und Zac Efron auf einen Regenschirm geklebt hat und als „Raining Men“ gegangen ist. Sehr clever!

Bis bald, bussis <3

Euer Jakob

Finanzen, Geister und Gummibärli

Diesen Blog-Eintrag möchte ich zur Abwechslung mal nicht mit einem Highlight-bericht beginnen (keine Angst, kommt dann später) sondern mit einem Thema, dass mich in den letzten Tagen immer wieder untergekommen ist: das Bildungssystem österreichs  im Vergleich zu anderen Ländern.

Da ich ja an einem Programm teilnehme, das „gegenseitige Förderung von kulturellem Verständnis“ unterstützt wollt ich euch mal daran teilhaben lassen, wie das denn so ist mit der Bildung in der Verinigten Staaten (und ein paar anderen Ländern mit denen ich in letzter Zeit Kontakt hatte). Zu allererst sollte sich JEDER österreicher der eine Universität oder Fachhochschule besuchen darf/durfte mehr als glücklich schätzen. Denn vielen Leuten daheim ist nicht bewusst (zugegeben, mir inklusive) wie ungewögnlich es ist Bildung zu diesem „Preis“ zu erhalten. Vor allem in den USA ist das studieren nämlich ziemlich teuer. An meiner Gastuni zahlt man z.B. knappe 40.000$ im Jahr. Und das beinhaltet noch nicht einmal Unterkunft und Verpflegung. Dafür zahlt man nochmal 10.000 extra. Kein Witz.  St. John’s ist zwar ein Sonderfall, weil Privatuni allerdings zahlt man auch für die öffentliche St. Cloud State University immer noch mehr als 15.000$. Bei uns jammern die Leute schon (zugegeben, mir inklusive) wenn sie 9.000 Euro für ein Masterprogramm zahlen müssen.  Man würde jetzt vermutlich annehmen: „ja okay, dafür sind die auch 1000x besser ausgestattet.“ Aber ehrlich gesagt ist der Unterschied gar nicht sooooo unglaublich groß. Die Infrastruktur und Austattung sind natürlich schon fortgeschrittener aber wirklich viel ist es auch nicht um. Auf die Frage hin, wie das denn möglich sei, dass man bei uns nichts zahlen muss, habe ich ehrlich gesagt erst einmal dumm dreingeschaut. Ja wie ist es denn möglich? Kriegen die Professoren so viel weniger? Haben die Unis so ein kleines Budget? Ist österreich so reich? Ich habs mir wirklich nicht erklären können. Antworten bitte an jjillek@csbsju.edu damit ich meinen Studenten was beibringen kann J

Aber nicht nur in den USA zahlt man für Bildung. Auch meine Kollegen aus Nordirland und Chile waren überrascht als ich ihnen erzählt habe wie wenig man bei uns zahlt um auf die Uni gehen zu dürfen. Und mir wurde auch beigebracht wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich keine Schulden hab. Denn wie leistet man sich so etwas wenn man keine stinkreichen Eltern hat? Man verschuldet sich bei einer Tuition-Firma und bevor man überhaupt mal in die Berufswelt eingestiegen ist, hat man auch schon etwas abzubezahlen. Also gratis Bildung ist wirklich etwas besonderes, das man nicht einfach so für selbstverständlich halten sollte.

So und jetzt wieder zum altbewährten neidisch machen 😉

Folgendes hat sich in den letzten zwei Wochen zugetragen:

  1. CSB/SJU’s 5. Jährliches Oktoberfest.

Eine meiner Aufgaben hier an der Uni ist es, mit dem Deutschklub zusammen zu arbeiten. Das heißt Events zu organisieren, present zu sein und einfach ein bisschen Einsicht in germanische Kulturen zu geben. Und was ist germanischer und kultivierter als das Trinken? Genau, nix! Daher darf natürlich ein Oktoberfest auch in den Staaten nicht fehlen. Stattgefunden hat das ganze im campuseigenen Pub. Da (wie allseits bekannt) das Alter um legal trinken zu dürfen in den US of A 21 ist und die meisten Studenten, no na, noch nicht 21 sind gestaltet sich das ganze etwas weniger feucht aber umso fröhlicher. Getrunken durfte nur im 1. Stock werden. Dafür gab es Paulaner! Ja, echtes Paulaner, Weißbier, leckerschmecker! Allerdings nur ein Fass und das war nach ungefähr 20min leer. Leider kann selbst das beste amerikanische Macrobier nicht mit europäischem Bier mithalten. Das hat der guten Stimmung allerdings keinen Abbruch getan. Genausowenig wie die Tatsache, dass die Pubsecurity einfach alles und jeden in den 1. Stock gelassen hat. 21 oder nicht.

9445_1498338423777027_1632910187566299950_n 1012070_1498338343777035_2983597356561694279_n 10247211_1498338173777052_7522401720596060096_n 10593152_1498338400443696_3360156727772333848_n 10685374_1498337913777078_2866256647876104199_n IMG_20141018_221324 IMG_20141018_222310

Natürlich gab es auch echte deutsche Kost. Bratwürste und Prezn durften da nicht fehlen. Und um für ausreichend Unterhaltung zu sorgen gab es einen Maßkrug-Hebewettbewerb, ein Gummibärli-Ratespiel (Gummibärli sind nämlich scheinbar was typisch deutsches – war auch mir neu) und eine kurze Polkatanzstunde. Sogar die Campus-DJs die für solche Events organisiert werden, haben fast jeden Song meiner eigens zusammengestellten Playlist gespielt. „Atemlos durch die Nacht“, „Anton aus Tirol“ und „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ inklusive.

Im Großen und Ganzen auf jeden Fall ein sehr gaudiger Abend mit über 150 Gästen, 2 Dirndln, 7 Lederhosen und sogar 2 Schladmingern.

  1. Besuch bei einem „Haunted Maze/Forest@

Halloween ist in den USA natürlich ein Riesending. Dementsprechend viele Events gibt es über den gesamten Oktober verstreut. Kürbisschnitzen, Applebobbing und wie gesagt spukige verfluchte Maisfelder. So eines haben wir auch mit all den Austauschstudenten besucht. Teil 1 war eine Fahrt auf einem Traktor/Anhänger durch ein Maislabyrinth. Leute stürmen aus dem Feld und versuchen dich zu erschrecken uns sind generell einfach nervig und gruselig. Teil 2 war gleich um einiges furcheinflößender. In Dreiergruppen ging es durch einen Waldweg in dem an jeder Ecke Personen warteten um dich zu erschrecken. Ich war mit meinem Kumpel Javier aus Chile und Marina aus Japan unterwegs. Vor allem zweitere hat sich so sehr vor allem und jedem gefürchtet, dass sie nach dem ganzen Ding in Tränen ausgebrochen ist. Ob es Freudentränen waren, dass alles vorbei ist oder Angsttränen konnte sie mir nicht verraten. Ich hatte auf jeden Fall ungemeinen Spaß und würde sowas sofort wieder machen.

IMG_20141017_201052 IMG_20141017_201031 IMG_20141017_195646

3. Lagerfeuer mit Smores

Endlich mal wieder ein schwerstens vermisstes Lagerfeuer. Leider ohne geile Gitarrenmusik und Zecherei aber dafür mit leckeren Smores und einer weiteren Erinnerung wie wunderschön unser Campus ist.

IMG_20141019_180902 IMG_20141021_165452 IMG_20141019_173658 IMG_20141019_172850 IMG_20141019_175640

Eigentlich wollte ich auch noch Chicago erwähnen allerdings ist diese Eintrag schon so lange, dass ich hier stoppen werde und Chicago einen eigenen Eintrag widmen werde.

Bis bald, bussis, vermiss euch alle! <3

Blätter, Berge und das Burgenland

So Zeit wird’s. Jetzt hab ich eh schon länger nix mehr von mir hören lassen und wenn die Mama meint: „Du jetzt wird’s mal wieder Zeit für einen Blogeintrag!“ wird sie schon recht haben.

Bevor ich euch wieder mal erzähl was ich alles tolles erlebt hab, ein kleiner Wetterbericht aus Minnesota. Der Herbst ist hier schon seit längerem eingebrochen. Ziemlich pünktlich zum offiziellen Herbstbeginn, haben die Bäume sich entschlossen Farben zu wechseln und der Wind ist aus dem Urlaub zurückgekehrt. Keine Spur von 26C… Letzte Woche hatten wir das erste Mal unter 0…

So kalt der Herbst auch ist, umso schöner ist er. Hab ich mir sagen lassen. Rot-Grün-Sehschwäche hurra… Ich lass einfach ein paar Bilder fhurra… Ich lass einfach ein paar Bilder für sich sprechen (die meine liebe Kollegin Steph geschossen hat, nachdem ich ein fotografisches Untalent bin)

IMG_20141013_164101 10736143_10152739553304675_583620524_n 10733544_10152739552559675_1699324371_n 10728569_10152739555539675_883907295_n 10723552_10152739552424675_520408995_n 10721382_10152739554854675_435196231_n 10716157_10152739555699675_1177218564_n 702493_10152739553219675_920323788_n

© Steph Jemphrey

Aber nicht nur in Minnesota ist der Herbst sehr schön. Man munkelt, dass vor allem auch Colorado sehr viel bieten kann um diese Jahreszeit. Welch Zufall, dass es mich genau dorthin verschlagen hat um meine Herbstferien in Denver zu verbringen. Mit drei weiteren Austauschstudenten haben wir uns via airbnb ein Apartment gemietet. Der zweistündige Flug war dank einer (Ryanair-ähnlichen) Billigfluglinie auch mehr als preiswert. 140$ (umgerechnet ca. 115 Euro) für die Rundreise kann man definitiv stehen lassen. Dafür zahlt man dann 60$ fürs Taxi vom Flughafen. Weil öffentliche Anbindung zum Flughafen braucht ja keiner..

PANO_20141013_181751
die Nachbarschaft

IMG_20141011_165354

Denver selbst hat viel zu bieten. Unzählige Shopping-Möglichkeiten, Clubs, Theatercafes und vor allem die wunderschönen Rocky Mountains, die wirklich nur einen Katzensprung entfernt sind. Am Horizont sieht man die sogenannten „Fourteeners“, die 54 schneebedeckten 14.000 Fuß hohen Gipfel die über Colorado trohnen. Die vielen hohen Berge haben mich tatsächlich ein bisschen an daheim erinnert und sogar ein klein wenig Heimweh bezweckt. Ganz witzig war vor allem die geografische Tatsache, dass Nicht-Rocky-Colorado dennoch flach wie das Burgenland ist. Weswegen es dann doch nicht ganz wie zu Hause war. Landschaftlich auch sehr geil sind die Red Rock Formationen rund um Denver, nach denen auch eine der berühmtesten/beliebtesten Konzertlocations benannt ist. Generell ist die „Mile-High City“ (das war auch schon vor der Gesetzänderung ihr Spitzname ;)) auf jeden Fall einen Besuch wert.

IMG_20141012_190243
Bowling
IMG_20141014_104328
a few of the fourteeners
PANO_20141014_114026
Red Rocks Amphitheater

IMG_20141012_131845 IMG_20141012_192015 IMG_20141014_113535  IMG_20141014_114203 IMG_20141014_114522 IMG_20141014_114549 IMG_20141014_115127 IMG_20141014_121603 IMG_20141014_122141 IMG_20141014_122209 IMG_20141014_133054

Vor unserem langen Wochenende durfte ich mich auch zum ersten Mal als in der Küche als Kulturbotschafter auszeichnen. Es stand Kaiserschmarrn auf dem Menü! Der Germanclub veranstaltet 2 mal im Semester einen Kochabend für alle kulinarisch und kulturell offenherzigen Studenten. Viele Leute sind zwar nicht erschienen (ca. 15) aber das bedeutete immerhin mehr Kaiserschmarrn für alle anwesenden. Als einzig waschechter österreicher war ich natürlich prädestiniert dafür um alle zu bekochen. Selbst mein irischer Kollege, der normalerweise nichts außer Pizza und Spaghetti Bolognese isst, war davon begeistert.  Bewertet wurde der Schmarrn mit einer ehrlichen 8 von 10. Gibt auf jeden Fall schlimmeres. Also für mich fällt das eindeutig in die Kategorie „success“! Die Lehre des Abends war übrigens: Hast du Dotter in deinem Klar, stehst du beim steifschlagen ewig da. Was lernt man nicht alles.

IMG_20141009_201654
die Begeisterung war groß

IMG_20141009_203606 10542908_10204035424840410_437566609_n

Ein weiteres Event hat auch noch Erwähnung verdient: der gemeinsame Besuch der Mall of America. Ihreszeichens die zweitgrößte Mall. (Der Name ist in diesem Fall trügerisch) Auf über 250.000m2 und in mehr als 500 Geschäften kann man dort mit seiner Kreditkarte Gassi gehen. Da die Mall so groß ist, gibt es jeden Store mindestens zwei Mal. Kein Witz. Unter anderem beheimatet sie auch einen Vergnügungspark in der Mitte des Shoppingkomplexes. Auf jeden Fall EINEN Besuch wert. Obs mich öfter dorthin ziehen wird, wage ich zu bezweifeln. Aber nachdem ich ja soooo gern shoppe… wer weiß.

IMG_20141005_125639 IMG_20141005_161818 IMG_20141005_125257

Kommendes Wochenende geht’s auch schon weiter mit den nächsten Highlights. Allen voran steht unser Uni-eigenes Oktoberfest an. Brezen, Weißwiascht und Bier inklusive. Jiiiiiiihuhuhui.

Bis bald <3

Katzen, Mäuse und Wikinger

Zunächst einmal möcht ich nur kurz einen Disclaimer anbringen: Nachdem meine Tage immer ähnlicher werden, werden wohl auch meine Einträge immer seltener. Allerdings werd ich von den „Highlight-Erlebnissen“ meiner Wochen ausführlichst berichten.

Eins dieser Erlebnisse war defintiv der „illuminated glow run“ der Freitag vor wie Wochen stattgefunden hat. Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Wenn die Amerikaner was können, dann ist es Feste feiern. Der glow run wurde anlässlich der Inauguration der Direktorin des St. Ben’s College veranstaltet.

Was ist ein glow run? Kurz gefasst: man beschmiert sich mit flueszierenden Farben und bedeckt sich mit Leuchtstäbchen, lauft dann 2 Meilen durch die Gegend und lasst sich währenddessen auch noch mit Farbe bespritzen. Hört sich vielleicht begrenzt lustig an. War aber eine Riesenhetz. Auch für einen Anti-Läufer wie mich.

IMG_20140919_202814 IMG_20140919_200450 10704781_10152277031031338_1348200549_n

Ein weiteres Highlight war, wie bereits erwähnt, unser Wochenende in Minneapolis letzte Woche. Ich weiß nicht woran es liegt aber mit Leuten aus aller Welt macht es einfach mehr Spaß als Leuten aus nur einer Kultur. Wahrscheinlich liegt es auch genau daran: verschiedene Kulturen, Verhaltensweisen und Trinkgewohnheiten. Vor allem letzteres sorgt regelmäßig für sehr heitere Abende.

Schon nach einer Wochenendaktion und ein paar weiteren Abenden kann auf jeden Fall von Freundschaft gesprochen werden, was mich vor allem nach meinen ersten Tagen in Minnesota freut.

IMG_20140920_165419
IMG_20140921_112927 man beachte den untersten punkt.
IMG_20140920_205402
in einem liquor store in minneapolis. ein stückchen heimat

IMG_20140920_144934 IMG_20140920_161245 IMG_20140920_164511 IMG_20140920_165020 IMG_20140920_165250

Wie ihr vielleicht schon bemerkt ereignen sich die meisten Highlights an Wochenenden. Was irgendwie auch naheliegend ist, weil unter der Woche einfach zu viel los ist um wirkliche Highlights zu setzen.

Dafür sind die Wochenenden alle ausgebucht.

So auch vergangenes. Programm: Football, Football und noch mehr Football.

Samstag war DER Tag für alle „Johnnies“ und „Bennies“. Das Spiel des Jahres stand an. St. Johns vs. University of St. Thomas. Katze (Maskottchen ther Thommies) gegen Maus (bzw. Ratte). Tom gegen Jerry (bzw. Johnny).Eine Rivalität ungefähr vergleichbar mit einem Grazer Derby oder dem clásico! Naja, ein bisschen anders weil auf Collegelevel aber doch durchaus brisant. Die ganze Woche hat man die Anspannung gefühlt und jeder wollte nur noch, dass es samstag wird.  Gestern konnte die anspannung endlich abgelegt werden. Auswärtsreise, feindliche t-shirts („send a tommie to his mommie“ ist nur einer der kreativen Ergüsse der Studenten in Collegeville) und Alkohol in Massen inklusive. Viele der Studenten haben sich in Party Bussen zum Spiel begeben. Ich war diesmal allerdings brav und hab mich zurück gehalten.

Der tollen Stimmung hat das allerdings keinen Abbruch getan. Der 24-14 Sieg inklusive Platzsturm war natürlich ein riesen Tüpfel auf dem I.

IMG_20140927_160004 IMG_20140927_134100 IMG_20140927_160912

Und heute folgte gleich das nächste Spektakel. Mein very first NFL-Spiel. Minnesota Vikings gegen Atlanta Falcons. Und es war genau was man sich von einem NFL Spiel erwarten darf. Pregame Aktivitäten so weit das Auge reicht. Tailgaiting mit Brot und Spielen (more like Burgers and drinking games). Gänsehaut beim Einmarsch der Mannschaften und ein grenzgeniales Spiel mit dem richtigen Ausgang und einem Rookie Quarterback der seinen ersten Arbeitstag zu einer fetten Party gemacht hat. (TEDDY, TEDDY, TEDDY!!!!!)

Besser hätte es wirklich nicht laufen können.

IMG_20140928_182611
unsere crazy sitznachbarn beim verhöhnen des gegners!

PANO_20140928_133815 IMG_20140928_185223 IMG_20140928_184822 IMG_20140928_184335 IMG_20140928_161351 IMG_20140928_163956 IMG_20140928_184200 IMG_20140928_160159 IMG_20140928_135452

Es wird hoffentlich nicht mein letztes NFL-Spiel bleiben. Die Vorbereitungen um ein Bengals-Spiel zu sehen laufen bereits auf Hochtouren. Generell ist Reiseplanung gefühlterweise das, wofür ich am meisten Zeit aufbringe. So soll es aber glaub ich auch sein.

Bis zum nächsten Mal! Bussis <3

Geschenke, Gatsch und Gummibärli

Da nimmt man sich einmal was vor und nach der ersten Woche ist es schon vorbei mit den Vorsätzen.. Dabei kommt Silverster erst. Tja, Samstag hätte zum Blog-Tag werden sollen. War wohl nix. Dafür belohn ich euch am Mittwoch mit umso cooleren, tolleren und besseren Erlebnissen! YEEEAH

Naja nicht wirklich. Denn der Alltag ist eingebrochen. Die Tagesabläufe sind mittlerweile fast jeden Tag gleich. Ein gewöhnlicher Tag sieht in etwa so aus:

Aufstehen, Duschen, Frühstücken in der Kantine, Classes, German classes, Bürostunden (und Aufgabe machen. Ja richtig, ich mache meine Aufgabe! Man glaubt es kaum), random Aktivität am Nachmittag, Abendessen, Bar/Film schauen/Spaß haben/whatever.

IMG_20140910_101448
sagt wohl alles

 

Was die Amerikaner wirklich gut können ist UNTERhalten und ABhalten! Und zwar werden die Studenten durch etliche Veranstaltungen, Vorträge, Clubs und sonstige Events UNTERhaltet. Als logischster Grund für so großen Aufwand erscheint mir das ABhalten von Blödsinn. Denn wenn man mitten im Nirgendwo unter lauter gleichaltrigen Studenten wohnt, fallt einem so einiges ein was man mit seiner Zeit anfangen könnte. Und das meiste beinhaltet Alkohol und Unsinn.

IMG_20140911_235605
abendlicher Unsinn, selbstverständlich ohne Alkohol
IMG_20140911_174738
Diskussion zum Thema „Indigene Völker in den USA“ – natürlich mit gratis Pizza

Um auch sicher zu gehen, dass Studenten von diesem riesigen Angebot Gebrauch machen, gibt es jedes Semester eine sogenannte „Involvement-Fair“, bei der jeder Club sich vorstellen, Goodies verschenken und Mitglieder anwerben kann. Man nehme also eine riesige Turnhalle, fülle sie mit hunderten Tischen, fülle die Tische mit Plakatständern, Süßigkeiten uns sonstigem Blödsinn und voila: hat man eine Involvement-Messe. Zwei Stunden kann man dann herumgehen und sich berieseln und beschenken lassen. Beschenkt wird man nämlich ausführlichst. Trinkflaschen, Mikrofasertücher, Pizza, Corndogs, Unmengen an Süßem und sogar Ipad-Hüllen. Selbstverständlich machen unglaublich viele Studenten davon Gebrauch und gehen einfach nur herum um gratis Zeugs einzusammeln. Auch der Germanclub hatte natürlich einen eigenen Stand. Bei uns gab es übrigens Gummibärli. Das ist nämlich anscheinend etwas typisch Deutsches. Ja, das war auch mir neu!

IMG_20140909_153734

PANO_20140909_172033 IMG_20140909_182201

Weil mir das viele Angebot aber nicht reicht und ich außerdem so viel von den USA, wie möglich sehen will, hab ich mich am Freitag wieder mal auf Reisen begeben. Chicago, Illinois war das Ziel. Dort fand nämlich am vergangenen Wochenende das Riot Festival statt. Unter anderem mit meiner absoluten Lieblingsband, Streetlight Manifesto. Für mich persönlich ein absolutes MUST-GO-SEE. Also ab in den Flieger. Flieger? Pfff, ich hab doch keinen Geldscheißer daheim. Deswegen Megabus! 60$ hin und zurück. Umgerechnet also nicht viel teurer als Graz-Wien-Graz mit der öBB. Allerdings ca. 4mal so lang. 8 Stunden eine Strecke auf einem kleinen ungemütlichen Bussitz. Gibt geileres. Aber was tut man nicht alles um einen Traum zu erfüllen!?

Das Festival selbst war grenzgenial. Denn die Amerikaner machen auch aus Musikfestivals im wahrsten Sinne des Wortes einen „Karneval“. Won Riesenrädern, über Achterbahnen bis hin zu einem Wrestling-Ring gab es alles. Und das nur für ein einziges Wochenende. MURRICA! <3IMG_20140913_135208

Das Gelände war zwar nach einem Tag Regen gatschig wie Sau, allerdings hat das der Party keinen getan. Nebenbei hab ich auch noch NOFX, The Offspring, Rise Against, Die Antwoord und den Wu-Tang Clan gesehen. Kann sich find ich sehen lassen. Zum drüberstreuen hab ich bei Streetlight Manifesto noch den Drumstick gefangen. I pocks goar ned.

IMG_20140913_180855 IMG_20140913_153017

Von Chicago selbst hab ich leider nicht wirklich allzu viel gesehen. Muss also wohl irgendwann noch ein zweiter Trip her. Allerdings war mir die Stadt sympathischer als man sie oft in Film und Fernsehen dargestellt bekommt. Nur wenns dunkel wird, hat man doch ein bisschen Bammel. Vor allem wenn ungefähr jede Person mit der du sprichst sagt: „Yeah people in Chicago do a lot of bad things for no reason!“ Aber ich hatte ja mein Pfadimesser dabei. Allzeit bereit… oder so.

IMG_20140914_092245 IMG_20140912_182818 IMG_20140914_083645 IMG_20140914_091009 IMG_20140913_202930

Kommendes Wochenende steht ein weiterer Trip nach Minneapolis an. Mit den Austauschstudenten. Australien, Chile, Nordirland, Albanien, Japan in einem Hotel. Should be fun! J

Bis bald, bussis <3

 

Fairs, Friends und Football

♫Es ist Samstag Abend… und alle wollen weg! Ein bisschen raus aus’m Alltag. Ein bisschen Blog schreiben… Das brauch ich jetzt!♫

Deswegen hab ich mir gedacht, ich mach Samstag – bzw. bei euch dann meistens schon Sonntag – zum offiziellen Blog-Tag.

Nun bin ich schon zwei Wochen hier. Und ich darf/kann/muss sagen, ich hab mich schon richtig gut eingelebt. Nachdem die ersten Tage doch ein wenig einsam waren, bin ich jetzt schon cool genug um mehr Leute in der Kantine zu grüßen, als ich an zwei Händen abzählen kann. Fck yeah! Wenn man mal ein, zwei Personen kennt entsteht ein ziemlicher Schneeballeffekt und man lernt immer mehr Leute kennen. Sehr angenehm. Manchmal allerdings auch ein wenig peinlich, denn die Leute kennen zwar meinen Namen, ich selbst allerdings hab in den letzten Tagen etliche neue Namen und Gesichter gesehen. Normalerweise bin ich nicht schlecht mit sowas, aber so viele Leute überfordern selbst mich. „Hey what’s up Jakob!?“ „Heeey, what’s up…. dude!“ ist mir leider schon öfters passiert 😉

Das Uni-Leben ist also schon im vollen Gange. Mittlerweile hatte ich auch schon die Ehre in einige Kurse zu gehen und als „german language teaching assistant“ auszuhelfen. Nochmal Leute die einen kennen, von denen man selbst allerdings nicht genau weiß wo man sie einordnen soll. Deutsch ist eine relativ beliebte Sprache an der CSBSJU (College of St. Benedict/St. John’s University). In einer der zwei 111 Gruppen sind 23 Studenten. Relativ viel für diese Uni, liegt doch die durchschnittliche Klassengröße bei 20 Studenten. Optionen gibt es viele. Man kann Deutsch entweder als „major“ (also Hauptstudienrichtung) oder „minor“ (also Nebenrichtung) wählen. Je nach Wahl hat man eine bestimmte Anzahl an Credits zu erfüllen. Nach dem CSBSJU außerdem „liberal arts colleges“ sind, muss jeder Student ein „language requirement“ erfüllen und eine gewisse Anzahl an Sprachkursen belegen. Deutsch ist also relativ beliebt. Von blutigen Anfängern bis zu sehr fortgeschritten, flüssigsprechenden Studenten findet man alles. Ich hab bis jetzt hauptsächlich mit den Anfängern zu tun. Teilweise erkennt man in den Gesichtern schon leichte Überforderung. Aber dafür gibt es ja mich 🙂

10621934_10203765545333591_2082445710_n
Türe zu meinem ersten eigenen Büro
IMG_20140829_103504
Büroschild

 

IMG_20140903_111843
Feuerwehrdrill

Zwei weitere Highlights, von denen ich euch Berichten möchte, haben in der vergangenen Woche ebenfalls stattgefunden.

1.) Die Minnesota State Fair

Alle Grazer unter euch Blog-Lesern kennen selbstverständlich die Grazer Messe. Die Minnesota State Fair ist ähnlich. Die Grazer Messe haben 2013 75.000 Menschen besucht. In Minnesota gab es heuer über 1.800.000 Besucher. Richtig gelesen, da ist ein Achter und fünf Nullen nach dem Einser! Die einzig größere Messe in den USA ist die State Fair of Texas… Because you know.. Everthing is bigger in Texas.

Kurz zusammengefasst gibt es dort einen Vergnügungspark, Unmengen an Menschen und noch viel größere Unmengen an vor Fett nur so triefendem Essen! In Minnesota frittiert man einfach alles: Käse, Gemüse, Teig, Oreos, Speck (oft auch doppelt), Früchte (frittierte Trauben, deeeelicious) und Alligatoren-Filet. Wahlweise gibt es auch noch Speck-Eis, Falafel oder ganz klassisch „corn on a cob“. Der Vergnügungspark ist halbwegs teuer. Fuer 25$ bekommt man 30 Tickets. Eine Fahrt kostet aber auch schon mal 6-10 Tickets. Um wirklich alles auf der Fair zu sehen, muss man wahrscheinlich jeden der 12 Tage dort verbringen. Wir haben uns mit fettigem Essen und teurem Bier zufrieden gegeben 🙂

IMG_20140829_212427
Meine zauberhaften Kolleginnen aus Irland und Spanien die an der St. Thomas Uni unterrichten
IMG_20140829_193616
deep fried cheese curds

IMG_20140829_200008 IMG_20140829_211647 IMG_20140829_210926 IMG_20140829_180911 PANO_20140829_211304

Das zweite Highlight ging erst vor gut einer Stunde zu Ende: Kickoff zur diesjährigen Football Saison. Oder: „IT’S GAMEDAY BABY!!!“

Die SJU „Johnnies“ erfreuen sich selbstverständlich enormer Beliebtheit. Man wacht also am Samstag Vormittag auf und das erste was einem entgegen kommt ist das berüchtigte „Rat Pack“! Das Maskottchen der Johniess ist nämlich eine Ratte. Und das Rat Pack besteht aus 5 komisch-angezogenen Kerlen die vuvuzela-blasend und sprechgesang-schreiend durch die Gegend laufen. „FOOTBAAAAAALL HELL YEAH!!!“ Murrica ♥ Der zweite Hinweis darauf, dass ein Spiel bevorsteht, sind die in rot getünchten Leute. Denn zu einem Johnnie-Spiel zu gehen, ohne dabei die Uni-Farben zu tragen, ist ein absolutes No-Go! Die Mannschaft selbst dürfte in ihrer Divison relativ erfolgreich sein, nachdem der Gegner heute mit 27-0 zurück nach Wisconsin geschickt wurde.

Auch sehr beliebt: sich vor dem Spiel volle Kanne wegschwemmen. Die Amerikaner sind ja nicht gerade berühmt dafür, im College verantwortlich mit Alkohol umzugehen. So kommt es auch schon mal vor, dass bei knapp 28 Grad Celsius der ein oder andere umkippt. Ich müsste allerdings lügen wenn ich sagen würde, dass es nicht zur ausgelassenen Stimmung beiträgt. Besonders fein wird das große Minnesota-Derby zwischen der SJU und deren Erzrivalen, der University of St. Thomas in Minneapolis in 3 Wochen. T-Shirt’s mit Sprüchjen wie „send a Thommie to his mommie“ sind schon jetzt heiß begehrt.

IMG_20140906_140811
Hautnah am Geschehen
IMG_20140906_152627
1/5 des Rat Packs

IMG_20140906_134420 IMG_20140906_141357 IMG_20140906_151618 IMG_20140906_152501 PANO_20140906_140525 PANO_20140906_134424

Morgen findet dann auch das erste Spiel der Minnesota Vikings statt. Natürlich inklusive Liveübertragung auf Leinwand. Man darf gespannt sein. „FOOTBAAAAAALL HELL YEAH!!“

So ich mach mich jetzt aber doch auf zur Party. Zur Party? ZUR PARTY! Weil eins machen Amerikaner am Wochenende besonders gerne: feiern bis die Schotten dicht sind!

 

Bis zum nächsten Mal, bussis ♥