Of discarding masks, madness and hot discussions

It feels like the summer is over, kids are back in school. Best time to revisit one of the highlights of my summer: Scoutcamp!

A new cycle begins. The school year in Austria has started again. And traditionally with that, the new scout year starts again as well. More than overdue to write a few paragraphs on the big highlight of every scout year: The summercamp. If there are actually some among you, that have never had anything to do with scouting (Where are the rotten tomatoes? Into the pillory with them!), the following video might give you a glimpse of what Scoutcamps are all about.

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Vom Masken ablegen, Wahnsinn und heißen Diskussionen

Der Sommer ist gefühlt vorbei, Kinder und Jugendliche gehen wieder zur Schule. Bester Zeitpunkt, um einen Blick zurück auf eines der Highlights meines Sommers zu werfen: das Pfadilager!

Ein neuer Zyklus beginnt. Das Schuljahr hat wieder begonnen. Damit beginnt traditionellerweise auch ein neues Jahr für Pfadfinder:innen. Längste Zeit, noch ein paar Absätze zum großen Highlight eines jeden Pfadijahres zu schreiben: dem Sommerlager. Falls jemand unter euch ist, der noch überhaupt gar keine Berührungspunkte mit den Pfadis hatte (Her mit den faulen Tomaten, an den Pranger mit ihnen!), gibt euch vielleicht folgendes Video einen kleinen Einblick.

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Remember to breathe!

The adventures, travels and insights of Jakob, your friendly neighborhood bear.

Die meisten Menschen, die ich kenne, folgen einem bestimmten Motto in ihrem Leben. Manche Menschen, die sich ihrer spirituellen Seite ein wenig mehr hingeben, nennen so etwas manchmal auch Mantra. Mehrere dieser Mottos und Mantras zusammen ergeben oft eine Ideologie oder eine Philosophie und wenn man noch eine Prise übernatürlicher Macht hinzufügt, erhält man eine Religion. Die genauen Definitionen dieser Begriffe sind für mich aber weniger interessant, als die Essenz in ihnen, die sie eint: Es geht darum, an etwas Bestimmtes bis zu einem bestimmten Grad zu glauben um das Leben ein wenig zu erleichtern. 

“No risk, no fun!”, “No pain, no gain!”,”Jedem das seine!”, “Carpe Diem!”, “Hakuna Matata!”, “Don`t worry, be happy!”, “YOLO!”, oder eines meiner Lieblingsmottos “Just the bare necessities!”, also einfach das Notwendigste. Es gibt unzählige Motivations- und Lebenskünstler, Autoren, selbst ernannte Gurus, spirituelle Führer oder einflussreiche Personen da draußen, die ihre verschiedenen Mottos und Ideologien verbreiten und predigen. Einige von ihnen helfen ihren Mitmenschen dadurch tatsächlich dabei, durch die Implementierung diverser Leitgedanken in ihr eigenes Leben, dieses dadurch besser auf die Reihe zu bekommen. 

Nobody’s perfect, aber besser als vorher

Versteht mich bitte nicht falsch. Weder behaupte ich eine derartige einflussreiche Person zu sein, noch bin ich selbst überdurchschnittlich begabt darin, meinen eigenen Leitsätzen penibel genau zu folgen. Schließlich gilt “Nobody’s perfect” und selbstverständlich passiert es mir Tag für Tag mich nicht an die “Bare necessities” zu halten und ich stopfe mich stattdessen mit Schokolade voll oder prokrastiniere stundenlang auf diversen sozialen Medien. Manchmal vergesse ich auch, dass “Wie man in den Wald ruft, es auch so zurückschallt” und behandle Menschen, die ich normalerweise lieben sollte, wie Dreck. Vereinzelt schaffe ich es nicht, “die Welt besser zu verlassen als ich sie vorgefunden habe” und hinterlasse Chaos dort, wo ich gerade bin.

Selbst wenn es mir nicht gelingt, diese Leitgedanken perfekt umzusetzen, bin ich immer noch eine bessere Version jenes Jakobs der keine dieser Maximen auch nur irgendwie versucht umzusetzen. Viel eher bemühe ich mich darum, jeden Tag eine bessere Version von mir selbst zu sein als am Tag davor und wenn ich das einmal nicht schaffe, ist auch das vollkommen in Ordnung. Wenigstens habe ich es versucht. 

Dinge ändern sich

Natürlich verändern sich solche Mottos und Mantras auch im Laufe der Zeit. Was vor zehn Jahren noch bedeutsam erschien, spielt in meiner heutigen Realität keine Rolle mehr. Die Welt verändert sich und wir genauso. Jeden verdammten Tag. Und das ist ebenso mehr als in Ordnung, ja vielleicht sogar notwendig. Leitsätze kommen mit den Jahren und gehen auch wieder.

“Bare necessities” erscheint mir heute relevanter als “Probier’s mal mit Gemütlichkeit” (falls irgendjemand weiß, warum ausgerechnet diese Übersetzung gewählt wurde, ab in die comments oder PM oder so). Sogar mein spiritueller Glaube, der mir schon in jungen Jahren in Form von ”der liebe Gott hat es so gewollt”, ganz polemisch gesagt ‚indoktriniert‘ wurde, wurde von philosophischeren Fragen wie “Warum sind wir hier und welche Rolle spiele ich dabei?” abgelöst. Ihr versteht, was ich meine. Dinge ändern sich. 

Atmen und Meditation

Der letzte Zugang in meinem persönlichen Mantren-Kabinett ist die einfache Phrase „Remember to breathe!”. In ihrer Simplizität so genial, mächtig und potenziell lebensverändernd. Genau darum möchte ich diesen Blogpost diesem neuen Motto widmen. Wie ich darauf kam, wie mir die letzten Monate dabei geholfen haben, diesen einfachen Satz und seine Genialität besser zu verstehen und warum ich denke, dass er gerade in Zeiten wie diesen eine sehr hohe Bedeutsamkeit hat. 

Wie einige von euch vielleicht wissen, habe ich vor nicht allzu langer Zeit mit der regelmäßigen Meditation begonnen. Gegen Ende des letzten Jahres noch recht spärlich, habe ich das Kalenderjahr 2020 mit der sogenannten “21 days of Abundance” Meditations-‚Challenge‘ von Deepak Chopra begonnen (shoutout an meinen boy Jürliv aka DJesus dafür). Ich habe es in Folge wirklich geschafft eine Gewohnheit daraus zu machen und habe seitdem beinahe täglich zumindest 15 Minuten gefunden, um der geistigen und körperlichen Ruhe zu widmen. Denn das, soweit ich es bis jetzt verstanden habe, ist Meditation ganz kurz und knapp zusammengefasst.

Ein Affe beim Meditieren im Monkey Forest, Ubud

Bewusstsein, Achtsamkeit und Gedanken

Erfahrene Meditierende würden vermutlich noch eine Vielzahl an anderen Aspekten hinzufügen. Für einen Anfänger wie mich bedeutet es im Grunde, einen beträchtlichen Teil seiner Zeit damit zu verbringen, achtsam zu sein. Mitzudenken, sich bewusst sein, wo man minütlich mit seinen Gedanken hinwandert um dann aktiv zu verhindern, sich nicht von seinen eigenen Gedanken leiten zu lassen und vor allem auf seine Atmung zu achten. All das hört sich relativ einfach an, aber ich durfte schon oft selbst erfahren, dass diese Angewohnheiten deutlich schwerer umzusetzen sind, als sie sich anhören. Sich seiner eigenen Gedanken bewusst sein und sich wirklich auf ebendiese zu fokussieren ohne sich von ihnen leiten zu lassen und abzudriften ist etwas, dass ich bis jetzt unglaublich herausfordernd gefunden habe.

Wenn manche von euch vielleicht selbst regelmäßig meditieren, wisst ihr höchstwahrscheinlich, wovon ich spreche (wenn wer Tipps oder Tricks hat, immer her damit). ‘Richtig’ zu meditieren (falls es das in diesem Zusammenhang überhaupt gibt), benötigt sehr viel Übung, sehr viel Geduld und einen Haufen Disziplin. Mir persönlich hat die Meditation bisher dabei geholfen, mich in jeglichen Momenten einfach wohler zu fühlen.

Ich schweife mit meinen Gedanken seltener ab und mir geht es eigentlich in den meisten Situationen subjektiv recht gut, selbst wenn diese objektiv vielleicht unangenehm erscheinen mögen. Ich bin mir selbst eher im Klaren darüber, was wirklich wichtig im Leben ist und was mir die Gesellschaft, unsere Kultur und ihre immanenten Ideologien nur vorgeben, wichtig zu sein. Und wenn ich manchmal den Überblick verliere und mich gedanklich verlaufe: Just remember to breathe! 

Abenteuer? Lieben wir doch.

Manche von euch werden bestimmt auch mitbekommen haben, dass ich gerade von meinem neuesten Abenteuer in Indonesien zurückgekommen bin. Auch auf die Gefahr hin, dass manche vielleicht gerade das sprichwörtliche Salz in der Wunde spüren, möchte ich gerne ein paar Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem bereits zitierten Motto erzählen. Bereits im Dezember – als Covid-19 noch in den Laboren… ääääh ich meine den Wetmarkets Chinas schlummerte – haben Franzi und ich beschlossen anlässlich ihres erfolgreichen Studienabschlusses zu verreisen (und zugegebenermaßen weil: Abenteuer lieben wir doch).

Der Plan war es von Bali aus bis zum Nationalpark Komodo – seines Zeichens Heimat der letzten Drachen auf unserem Planeten – und der wunderschönen Insel Flores – ihres Zeichens ehemals Heimat von real-life Hobbits a.k.a. Homo Florensis – zu reisen. Es hätte ein großartiger, abenteuerlicher Backpack-Trip werden sollen. Inklusive Wandern, Schnorcheln und womöglich Tauchen – Letzteres etwas, dass wir beide noch nie zuvor gemacht hatten und das ein wenig Nervosität in uns auslöste (naja, zumindest in mir)… 

Flucht vor dem Lockdown

Aber 1. kam es natürlich anders und 2. als man denkt. Ein riesige, kronenförmige Kackwurst war plötzlich weltweit am Dampfen und warf so ziemlich all unsere Pläne über den Haufen. Natürlich habe ich in Anbetracht der Situation auch kurz überlegt, unsere gesamte Reise abzublasen. Getrieben von (immer noch) jugendlichem Leichtsinn und einem ausgeprägten Fall von “Nofucksgivenitis” haben wir dann doch die Entscheidung getroffen, unseren Plan so gut als möglich durchzuziehen. Ganz nach dem ur-österreichischen Motto “Schau ma moi, dann seg ma eh!”.

Ganze fünf Tage bevor die Regierung diverse Kontaktbeschränkungen in Österreich verhängte, traten wir unseren Flug nach Denpasar an. Wenn sich jetzt jemand denkt: “Wie konntet ihr nur, ihr unverantwortlichen Beidln?”, habe ich dem eigentlich nichts zu entgegnen. Ich bin der Letzte, der einfach so das Dasein als potenzieller, sogenannter Super-Spreader auf die leichte Schulter nimmt. Noch dazu in einem Land, das ohnehin nicht mit einer besonders fortschrittlichen Krankenversorgung ausgestattet ist.

Was wir möchten oder nicht

Nichtsdestotrotz möget ihr mir bitte glauben, wenn ich sage, dass uns keine einzige Entscheidung, die wir in diesen sechs Wochen treffen mussten, leicht fiel. Jeden nächsten Schritt haben wir zuerst gedreht und gewendet wie einen Rubik’s Cube, um nicht einen Aspekt zu übersehen. Viele meiner Peers waren sehr überrascht und teilweise sehr kritisch, dass wir den Heimreise-Aufrufen der Außenministerien nicht gefolgt sind. Ganz ehrlich verstehe und schätze ich diese besorgteren Meinungen genauso wie jene, die mir viel Glück, Spaß und Gesundheit gewünscht haben. Dass nicht immer so schnell klar ist, was nun eine richtige oder falsche Entscheidung ist und ob es diese in gewissen Situationen überhaupt gibt, erkläre ich vielleicht im nächsten Blog ein wenig näher.

Aber wer möchte seine achtwöchige Reise schon um sieben Wochen verkürzen? Wer möchte für vier Wochen in einem 8m² Hostelzimmer gefangen sein? Wer möchte schon auf einer einsamen Insel ohne medizinische Versorgung stranden, während man sich die Lunge aus dem Leib hustet? Keines dieser Szenarien hörte sich sonderlich angenehm an. Die ersten paar Tage liefen dem entsprechend circa so ab: Jakob informiert sich Tag und Nacht über die Covid-19 Entwicklungen in Indonesien und nervt Franzi mit seinen Gewissensbissen, die sich langsam aber doch in Panik verwandelt, solange bis keiner mehr Bock hat, so weiterzureisen. Just remember to breathe! 

Am Grab die Totenstille

Nach fünf Tagen hatte ich dann einen einschneidenden, nahezu erleuchtenden Tag. Wir hatten uns ein Moped von unserem Homestay in einer schönen Stadt namens Ubud gebucht und geplant, einen Roadtrip zu den nicht weit entfernten Tegallalang Reisterassen zu machen. Natürlich social distance-sicher. Der erste Halt war eine 900 Jahre alte Tempel- und Grabstätte namens Pura Kunung Gawi. Im Normalfall eine gut besuchte Touristenattraktion, mit zahlreichen Souvenirständen und vielen kleinen Warungs – das sind die indonesischen Familienrestaurants, die man überall findet.

Roadtrippin on Bali

Dieses Mal war natürlich alles anders. Covid-19 und die damit zusammenhängenden Reisebeschränkungen hatten sich bereits stark ausgewirkt: Außer einer alten Hippie-Schweizerin und einer jungen russischen Influencerin waren wir die einzigen Touristen. Als wir nach ein paar Stiegen unten bei den Gräbern ankamen, offenbarte sich uns allerdings eine idyllische, komplett andere Welt. Man konnte die Vögel zwitschern und den Fluss rauschen hören. Mein erster Gedanke bei diesem Anblick war: Hier, auf diesem Felsen neben dem Fluss will ich meditieren. Gesagt, getan und kurz später sitze ich bereits auf meinem neu-erworbenen Sarong, den uns die Ladies im ersten Souvenirstand aufgeschwätzt hatten. Beine überkreuzt und bereit für die himmlische Stille an diesem Ort.

Das Virus der Gedanken

Nicht dass es irgendjemanden interessieren würde, aber für die Geschichte wichtig ist, dass ich die App Headspace für meine Meditation nutze. Ich sitze also da, mein Handy auf dem Felsen liegend neben mir und natürlich nicht in der Lage an nichts zu denken. Viel zu viele Gedanken schwirrten mir im Kopf herum: Dass ein Virus in uns eigentlich keine Angst auslösen sollte, weil es ein völlig normales Vorkommnis in der Natur ist, dass Populationen durch Krankheiten sterben. Dass es eigentlich unser System, unsere Gesellschaft, unsere Kultur und unsere Medien sind, die dieses Spiel mit der Angst betreiben. Mir ist bewusst, dass Folgendes nicht zu den am weitesten verbreiteten Meinungen zählt, aber in diesem Moment kam mir der Gedanke, dass diese Pandemie vielleicht ein brutaler Hilfeschrei von Mutter Erde ist, die uns zeigen möchte, wer hier immer noch die Zügel in der Hand hat.

Wir sind in unserer Technologie, unserer Wissenschaft, unseren Innovationen bereits so weit fortgeschritten, dass Homo Sapiens in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Rolle der selbsternannten Halbgötter angenommen haben und damit über den Gesetzen der Natur stehen zu glauben. Ich möchte wirklich nicht zynisch klingen, aber ich glaube wirklich, dass wir gerade auf brutale Art und Weise den Spiegel der Realität vorgehalten bekommen: Auf Leben folgt immer der Tod. Und der befindet sich zu jeder Zeit hinter jeder Ecke. So funktioniert der viel erwähnte, ewige Kreis. Egal wie viel man meditiert, wie gesund man sich ernährt oder wie vorsichtig man seinen Alltag gestaltet, um sich ja nicht in eine gefährliche Position zu bringen. Mutter Natur kümmert das einen feuchten Pups. 

Ein Wink des Schicksals

Ich saß da und dachte darüber nach, dass wir oftmals Sklaven unserer eigenen Technologien geworden sind. Dass der eigentliche Virus vielleicht doch die kleine Maschine mit dem schwarzen Bildschirm ist, die sich zu fast jeder Zeit in unserer Hosentasche befindet. Unsere Handys, die wir kaum noch weglegen und selbst in wunderschönen, atemberaubenden Orten immer noch in der Hand haben, um schnell ein Foto machen zu können oder unsere Meditations-App zu starten. Was genau in diesem Moment passiert ist, klingt eigentlich, als wäre es frei erfunden aber – I shit you not – genau bei diesem Gedanken wollte ich gerade meine gekreuzten Beine tauschen, als es plötzlich ein leises *plop* macht.

Ein paar Sekunden vergehen und meine Kopfhörer spielen nicht mehr mit. Ich öffne meine Augen und dann realisiere ich, was gerade passiert ist: Mein Handy ist in den Fluss neben mir gefallen. Ich rufe schnell hinüber zu Franzi, die am nächsten Felsen sitzt, um mir ein bisschen Ruhe zu verschaffen und sie kann es auch nicht glauben. Ein paar Sekunden später bin ich im Fluss, um mein Handy, das tatsächlich noch im Flussbett lag, wieder zu bergen. Erste Reaktion auf diese bizarre, filmreife Situation: Erstmal den Arsch ablachen. So eine Ironie des Schicksals malt einem wirklich nur das Leben selbst.

Endlich im Moment

Kein Handy mehr zu haben, mich nicht mehr über die Covid-Situation informieren zu können und mich damit nicht mehr auseinandersetzen zu müssen war eine wahre Erleichterung. Ab diesem Zeitpunkt war ich viel mehr im Moment und war viel besser in der Lage, die wahre Schönheit meiner Umgebung zu genießen. Nachdem wir uns noch ein Sackerl Reis beim nächsten Warung besorgt hatten, um einen Rettungsversuch fürs Mobiltelefon zu starten, ging es dann weiter zu den Reisterassen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass soeben Passiertes nicht die einzige Erkenntnis des Tages bleiben sollte. Just remember to breathe! 

Nächster Halt waren also die Tegallalang Reisfelder, die normalerweise einen weiteren Touristen-Hotspot darstellen. Doch auch hier waren außer uns nur eine Handvoll Reisender unterwegs und wir hatten definitiv genug Platz, um uns sicher von anderen zu distanzieren. Während wir die Aussicht genossen und ein paar gratis Kaffee- und Tee Kostproben probieren durften, kamen wir mit unserem Barista ins Gespräch. Dewa – übrigens einer von nur ganz wenigen Vornamen auf Bali – war ein junger, gesprächiger und äußerst freundlicher Balinese.

Karma und Reinkarnation – Gespräche mit einem Barista

Nach ein wenig Smalltalk entwickelte sich das Gespräch erwartungsgemäß in Richtung Covid-19. Ich fragte Dewa, wie das Virus seiner Meinung nach Bali beeinflussen würde. Logischerweise, hat das Ausbleiben der Touristen-Massen fatale Auswirkungen auf die Dörfer und Kommunen in Bali, die vor allem mit Tourismus ihr Geld verdienen. Zu diesem Zeitpunkt durften Touristen zwar noch nach Indonesien einreisen, aber schon kurz später machte die indonesische Regierung die Grenzen für Einreisende dicht.

Nichtsdestotrotz hatte Dewa keine Angst. Bali ist eine sehr spirituelle Insel, oft auch ‚Insel der Götter‘ genannt. Viele Gebäude-Komplexe der Einheimischen sehen aus wie Mini-Versionen der Tempel und die meisten Balinesen bringen ihren zahlreichen Göttern mehrmals täglich kleinere Opfergaben dar.  Dewa war davon überzeugt, dass Bali nicht von Covid-19 heimgesucht werden würde, da die meisten Einheimischen immer freundlich seien und daher äußerst gutes Karma hätten. Er erzählte uns, dass er nicht traurig wäre, wenn er oder seine Verwandten sterben würden. Denn sie hätten ja stets ein gutes und fröhliches Leben geführt und würden auch im nächsten Leben gut davonkommen.

Ich kann nicht bestätigen, dass mein Glaube in irgendetwas stark genug wäre, um Dewas Theorien zu bekräftigen aber eines kann ich definitiv bestätigen. Selbst in Zeiten wie diesen, in denen viele Gemeinden ihre Haupteinnahmequelle durch einen Virus, der uns vielleicht für Monate, wenn nicht Jahre beeinflussen wird, verloren haben, brachten uns die Einheimischen nichts als Herzlichkeit und Gastfreundschaft entgegen. Selbst in Zeiten der Krise: Just remember to breathe! 

Worst-Case? Alles gut!

Ich kann nicht genau erklären, warum oder was speziell sich an diesem Tag verändert hat, aber auf jeden Fall waren meine Stimmung und meine Gedanken plötzlich völlig anders. Aus irgendeinem merkwürdigen Grund war ich viel zufriedener dort zu sein, wo ich gerade war. Ich war plötzlich nicht mehr so besorgt, was mit dem Virus in Indonesien passieren würde.

Es mag sich vielleicht seltsam anhören, aber selbst die Worst-Case Szenarien, dass Franzi und ich auf einer einsamen Insel wegen Trinkwasser-Mangel verdursten müssten oder alternativ, dass wir zu den unglücklichen 0,x Prozent unserer Altersgruppe zählen würden, die tatsächlich an Lungenversagen versterben würden, waren plötzlich okay. Wenn’s das gewesen sein soll, dann soll es das gewesen sein. Immerhin bei einer Tätigkeit die ich liebe, mit einer Person die ich liebe. Was könnte schöner sein? 

Zum Geburtstag unter Wasser

Die nächsten Tage verbrachten wir noch in und um Ubud und danach in einem kleinen, ruhigen Städtchen namens Sanur. Dort waren wir eigentlich nur aus zwei Gründen: Um unser Visum bei der örtlichen Immigrationsbehörde um weitere 30 Tage zu verlängern und um meinen guten Freund Willis zu treffen. Willis kennen die treuen Leser unter euch vielleicht noch aus dem ein oder anderen China-Blogpost, major shoutout an dieser Stelle an dich, Bruder!

Gemeinsam mit Willis und Franzi machten wir uns auf den Weg nach Nusa Penida, einer deutlich überschaubareren Insel vor der südwestlichen Küste Balis. Zugegebenermaßen, die Fähre dorthin war alles andere als Corona-safe und jedes Mal, wenn sich jemand auch nur räusperte, musste ich innerlich cringen. Aber hey, auch das haben wir gesund überstanden. Willis war ein absoluter Schatz und organisierte für die nächsten vier Tage so ziemlich alles für uns.

Nachdem es zufälligerweise auch Franzis Geburtstags-Wochenende war, hatte er auch einen Tauchgang mit Sanctum Dive, mit denen er schon zuvor immer wieder Dive-Trips unternommen hatte, für uns organisiert. Aber nachdem erstes Mal tauchen noch nicht genug gewesen wäre, arrangierte Willis einen Trip zum sogenannten Manta Point für uns. Man kann vielleicht anhand des Namens erraten, warum dieser Ort besonders sein könnte. Bevor wir uns aber in den tiefen, gefährlichen Ozean stürzen durften, unterliefen wir noch einen kleinen Crash-Kurs im Pool. Was sind die wichtigsten Tauchzeichen, wie zeige ich ein Problem an, wie gehe ich mit meiner Ausrüstung richtig um und am allerwichtigsten: Don’t panic and just remember to breathe! 

Atmen gegen die Nervosität

Am nächsten Morgen fühlte ich mich dann wie ein Kind am 24. Dezember. Wir räumten unsere Ausrüstung aufs Boot, wurden kurz über die Topografie des Tauchortes gebrieft und schon konnte es losgehen. Positive Anspannung ist vermutlich ein Understatement. Ich war hyped! Die 40-minütige Bootsfahrt zu unserem Tauchspot kam mir deutlich länger vor, da ich es nicht mehr erwarten konnte endlich ins Wasser zu springen. Und völlig aus dem Nichts war es auf einmal da.

In wunderschöner, schnörkeliger Mandala-Schrift: REMEMBER TO BREATHE! Tätowiert auf dem Unterarm eines finnischen Herren, der sich mit seiner Frau auch auf unserem Tauchgang befand. In diesem exakten Moment schloss ich meine Augen und wiederholte diesen Satz immer wieder, wie ein Mantra. Einige Minuten später war es dann endlich so weit. Als unser Tauchlehrer und Dive Master uns das Zeichen gab, unsere Ausrüstung anzulegen, dämmerte es mir. Ich war nicht nur gespannt und aufgeregt. Ich war so richtig nervös! Nervös, dass etwas passieren könnte, dass meine Ohren nicht mitspielen würden, dass ich keinen Druckausgleich hinbekommen würde. Aber dann erinnerte ich mich an das gleiche Mantra, das ich soeben gute 50 Mal vor mich hergesagt hatte: Remember to breathe and you’ll be fine. 

WOAH MANTA!

Okay, Daumen hoch… äääähm ich meine Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis zusammen und let’s fucking do this (Daumen hoch heißt in Tauchsprache “wir gehen an die Oberfläche”)! Gewichte drauf, Sauerstoffflasche drauf, Maske an, Flossen an, Atemregler rein, Füße überkreuzt und ab die Post! Alles okay? Alles okay. Runter geht’s. Oh shit, es drückt gewaltig in den Ohren. Ich hab ein Problem. Einmal mit der Handfläche wacheln. Na gut, etwas langsamer. Druck ausgleichen, Luft rauslassen, wieder Druck ausgleichen. HOLY SHIT da schwimmen zwei 4-Meter lange Mantarochen direkt unter mir. Scheiße, GoPro hat nicht aufgenommen. GoPro einschalten. Wieder Druck ausgleichen. Holy fucking fuck, sechs Mantas, die direkt vor mir schwimmen! Remember to breathe! 

In den ersten Minuten unter Wasser geht SO UNGLAUBLICH VIEL ein deinem Kopf vor und du musst an so viele Dinge gleichzeitig denken, dass nicht nur das ein sicherer Tauchgang, sondern zur selben Zeit auch Spaß dabei zu haben richtig herausfordernd wird. Wenn man sich aber erst einmal daran gewöhnt hat und ein wenig Zeit unter Wasser verbracht hat, wirkt es fast meditativ. Du atmest ein, du atmest aus und du genießt einfach den Moment 15 Meter unter der Wasseroberfläche Lebensformen zu beobachten, die dreimal so groß sind wie du. Es ist einfach unglaublich geil und ich verstehe absolut, warum viele Menschen eine Tauch-Sucht entwickeln. Wenn man dann mal seinen Open Water Kurs gemacht hat und ein paar weitere Tauchgänge absolviert hat, hört man auf ständig nachzudenken, was man alles beachten musst, um zu überleben. Man hört auf zu denken. Man ist einfach nur! Just remember to breathe! 

Remember to breathe – in allen Lebenslagen

In den folgenden fünf Wochen sollte ich noch oft an diesen ersten Tauchgang und vor allem an dieses neue Mantra denken. Meiner Meinung nach ist dieses Motto das zutreffendste Motto überhaupt.

  • Gestresst, weil man drei Kleinkinder allein zu Hause versorgen muss? Remember to breathe!
  • Du hast eine garstige Mail von deiner Mitarbeiterin mit der ganzen Firma im CC bekommen? Remember to breathe!
  • Du streitest dich mit deiner besseren Hälfte, weil ihr die letzten fünf Wochen miteinander im Lockdown wart? Remember to breathe!
  • Jemand beschimpft dich beim Fortgehen vor deiner Squad? Remember to breathe!
  • Dein Geschwisterchen geht dir so sehr auf die Eier, weil ihm oder ihr langweilig ist? Remember to breathe!
  • Angstzustände wegen einer bevorstehenden Präsentation? Remember to breathe!
  • Existenzkrise, weil du nicht das erreicht hast, womit alle anderen auf Social Media rumprollen und dein Leben wirkt im Vergleich absolut scheiße? Remember to fucking breathe! 

 Ihr versteht was ich meine. Mir ist völlig bewusst, dass all das viel leichter gesagt als getan ist und ich habe es weiter oben schon erwähnt. Keinesfalls möchte ich mich hier als irgendeinen Experten verkaufen, der immer ruhig ist und einfach atmet. Im Gegenteil. Ich schreibe diese Zeilen einfach nur, weil es sich richtig anfühlt. Mir ist es wichtig, diese Messages mit jemandem zu teilen. Wenn sich zumindest eine Leserin oder ein Leser von meinen Worten und Gedankenfürzen inspirieren lässt und sie eventuell ihr Leben dadurch verbessern können, dann habe ich schon erreicht, was ich erreichen wollte.  

Bussis auf eure Bauchis, euer friendly neighborhood bear 

PS: REMEMBER TO BREATHE! 

Remember to breathe! (EN)

I’ve managed to write my biannual Blogpost. If you’ve got precisely 16 minutes during these interesting times, I invite you to take in my latest attempt at coherent words, aka a blogpost. Hope you enjoy and leave a comment or a message if you like it or don’t 🙂

Most people I know have certain mottos they follow and hold high in their lives. Some people, who are a little bit more in touch with their spiritual side might even call it a mantra. Multiple of these mottos and mantras combined make an ideology or philosophy and if you add a little spoonful of supreme power you get a religion. I find the particular definition of these terms less important than what unites them: It is something that different people to different extents believe in order to get through life more easily. “No risk, no fun!”, “No pain, no gain!”, “Eye for an Eye!”, “Carpe Diem!”, “Hakuna Matata!”, “Don`t worry, be happy!”, “YOLO!”, “Just do it!” or one of my personal favourites “Just the bare necessities!”. There are countless motivational speakers, authors, self-proclaimed Gurus, spiritual leaders and other influential people out there that teach people about their personal mottos every day and are actually able to help listeners or readers to improve their own lives by implementing certain mottos and the attached moral guidelines in every-day practices.  

Don’t get me wrong, neither do I claim to be an influential person whatsoever nor am I great at meticulously following any of the mottos I have implemented in my own life. Remember, “Nobody’s perfect” so naturally, I fail almost every day at sticking to the bare necessities and instead stuff my face with chocolate and spend hours on social media procrastinating. Sometimes I forget about the fact that “what goes around, comes around” and I mistreat people that I’m supposed to love on any  given day. Occasionally, I don’t “leave the world a better place than I found it” and mindlessly leave places a mess. But even if I do follow these guidelines imperfectly, I am still being a better version of Jakob than the version that doesn’t follow any of these maxims at all. I try to be a better version of myself than the day before and if I can’t manage to do that every day it’s absolutely fine. At least I tried. 

Naturally, these Mottos and Mantras change. What seemed important to me 10 years ago doesn’t really play a significant role to me today. The world changes, we change. Every day. And that is fine too. Over the years maxims have come and have gone. “Bare necessities” took over from “Probier’s mal mit Gemütlichkeit” (the oddly loose official German translation of Bare necessities). Even my spiritual belief of early-indoctrinated “Our dear god in heaven wanted it that way” has turned into the question of “Why are we here and what is my purpose?”. You get the point. Things change. 

The latest addition to my personal repertoire of mottos is “Remember to breathe!”. So simple, yet so powerful and potentially life-changing. That is exactly why I’d like to dedicate this blog post to this new motto of mine. How I learned about it, how the last few months helped me to understand its ingeniousness and why I think it can especially help us in times like these. 

As some of you might know, I have recently started to meditate regularly. I did occasionally practice towards the end of last year but really took off this year with a ‘challenge’ called “21-days of abundance by Deepak Chopra” (shoutout to my boy Jürliv aka DJesus for that one). I really started to make it a habit this year and have been able to take out at least 15 minutes of my day and dedicate to just being still and mindful. That’s, as far as I understand it, meditation in a very small nutshell. I’m sure there are plenty of people out there who would add myriad of other aspects to meditation but for a beginner like me, this is what meditation comes down to. Taking a chunk of time to be MINDful. Pay attention to your mind, your thoughts and most importantly your breath! This sounds very easy but I believe it is much harder than it sounds. Properly paying attention to your thoughts and then not following that thought and lose your attention is something I have found to be very tricky. If you yourself meditate regularly or occasionally, you might be able to relate (Send any tips and tricks my way if you have them ?). ‘Properly’ (if there is such a thing) meditating requires a lot of practice, patience and discipline. Personally, I find that meditating helps me to be more content with the moment. I find myself drifting off less frequently and I find myself to be more okay with most situations, no matter how uncomfortable they are.  I seem to be clearer about what is really important in life and what is actually just being suggested by our society, our culture or our media and the attached ideologies. And if I ever lose track of my thoughts or drift of mentally: Just remember to breathe! 

Some of you might also know that I just got back from my most recent adventure in Indonesia. I had already started planning this trip with my partner (in crime and elsewhere) Franzi in December to celebrate her finishing her undergrad studies and because… well, me lovey adventures! We were going to travel from Bali all the way to Komodo National Park, home of the last dragons and the beautiful island of Flores, once home of real-life hobbits a.k.a. Homo Florensis. It was going to be a great, exciting Backpacking trip including some hiking, snorkeling and possibly some diving – which we both had never done before and were somewhat anxious about (well, at least I was).  

Then a big, crown-shaped turd hit the fan in Europe and the rest of the world and pretty much screwed with all of our plans. Cancelling the trip completely did cross my mind in the beginning, but driven by youthful folly and a good portion of “no-fucks-givenitis“ we decided to go ahead with our trip and see how it goes. 5 days before Austria and Germany went into an official lockdown we got on a plane to Denpasar.  If you are thinking “You irresponsible morons, how could you?” I honestly don’t blame you. I’m the last person who light-heartedly wanted to become a super-spreader of a deadly virus in a country that already has quite a bad reputation in terms of healthcare and medical infrastructure. However, please trust me when I say that not a single move, we made over the last 6 weeks came easy. Every thought was much rather turned and twisted like a Rubik’s Cube in order to find the correct decision. A lot of my peers were surprised and some highly critical that we ignored the call-backs by our foreign ministries and I can totally understand that. Others were supportive, wished us best of luck and were hoping that we are going to be safe. Heck, I wasn’t even sure if we are doing the right thing or what the right thing even was? Who wants to cut their 8 – week trip short by seven weeks? Who wants to get trapped in a 8m² Hostel room for 4 weeks? Who wants to get stranded on an island with no clinic while coughing their lungs out? None of these scenarios sounded particularly fun. The first week of our trip basically consisted of me trying to stay as informed about the Covid-situation in Indonesia as I could, and Franzi getting more and more annoyed with my rising concern slowly but thoroughly turning into low-key panic. Just remember to breathe! 

Five days into our trip a turning point happened. We had rented a moped from our Homestay in Ubud and were planning to do a little road trip to the nearby Tegallalang Rice Terraces. Socially distance-approved, of course. First stop was a 900-year-old Temple/Graveyard called Pura Kunung Gawi. Usually somewhat of a tourist trap with endless gift shops and little Warungs  (typical, family-owned Indonesian restaurants). Not this time around, as we were the only tourists besides an older hippy lady from Switzerland and a fellow Russian backpacker. Corona had already hit the place hard. Once we stepped down the few flights of stairs, we suddenly entered this really idyllic world where the only thing we could hear was the river flowing and the birds singing. My first thought was: I am going to meditate the shit out of this rock next to the river, right there! A short climb later and there I was, sat on my Sarong, that the ladies in the gift shop basically coerced us into buying. Legs crossed and ready to enjoy the stillness of this place.

Not that anyone cares, but it’s relevant to the story that I use the App Headspace for guided meditation. So, I had my phone lying on the rock next to me contemplating about how a Virus shouldn’t be causing fear and panic within us. It is a natural thing for parts of a population to die from disease and that it’s really our system, our society, our media and culture that is practicing fear-mongering at its finest. I’m aware that this might not be the most popular opinion out there, but in that moment I was thinking, that maybe this is a harsh way of Mother Earth showing us who is still running things around here. We have advanced so far in technology, science and innovation that over the last decades Homo Sapiens has somehow started to think we are demi-gods and therefore above nature. I’m really not trying to sound cynical here but I genuinely believe that we are currently being brutally confronted with the mirror of our reality: Life is always followed by death and it’s around the corner at all times. No matter how much you meditate, how healthy you eat or how careful you are not to get yourself in a dangerous position, nature doesn’t care. 

I was thinking, that we have become slaves to our technology, the true virus is a small device in our pockets. We barely put the phone away and even in beautiful, serene places like the very one I was sat at, I’m still holding my phone to take pictures and have it sitting next to me to run a meditation app. The next thing that happened, sounds like it’s made up but I shit you not, during that exact thought I tried to switch my crossed legs and *plop*. A few seconds pass and my Headphones stop working. I open my eyes and the realization hit me: my phone just fell in the river. I call over to Franzi who was sitting on the next rock to give me some space and she can’t believe it either. Within a few seconds I’m in the river retrieving my phone that was luckily just sitting there in the river bed. I couldn’t help but laughing at the situation that had just unfolded. Such kind of irony can just be painted my life. Not having a phone, not getting news about the Covid-Situation and not being confronted with everything everywhere else was a huge relief. I was much more able to be in the moment and see the untainted beauty of the place we were in. After getting a bag of rice from the closest Warung in order to try and rescue my phone, we went on to the Rice terraces. Little did I know that this event wasn’t going to be the only revelation of the day. Just remember to breathe! 

Next stop were the Tegalallang Rice terraces, which are another very popular tourist spot but again, there were just a few handfuls of tourists around and definitely enough space to be safely distanced from each other. As we were enjoying the view over a few free tea and coffee samplers we got into some small-talk with the barista. Dewa – by the way one of only a few common names on Bali – was a very talkative young Balinese and super friendly. As the conversation went along, naturally the topic Covid-19 came up. I asked Dewa how he thinks the virus is going to affect Bali. Obviously, having barely any tourists is going to have massive consequences for the communities that rely mainly on tourism. At that point in time, tourists were still allowed to fly in and out of Indonesia but shortly after, the government forbade any foreigners from entering the country. However, Dewa was not afraid. Bali is a very spiritual island, also sometimes referred to as the “Island of the Gods”. Most homes almost remind you of mini-versions of temples and people prepare offerings for the gods multiple times a day. Dewa genuinely believed that Bali will not be devastated from Covid-19 because they are good people with good Karma. He told us he wouldn’t be sad if he or his relatives died from the virus because he knows, they lived a good and happy life and will be fine in their next lives. I can’t and won’t say that my belief in anything is strong enough to support that theory but what I can definitely confirm is the kindness that we encountered in Bali. Even in times, where many communities will have their main source of income completely wiped away by a virus that might stick around for months, they remained friendly and helpful. Even in times of crisis, just remember to breathe! 

I can’t really explain why or what happened, but that particular day changed something in my mind and demeanor. For some reason I was more content with being where I was, I wasn’t so worried about what would happen if the Virus hit Indonesia. I know it sounds weird, but I was thinking the worst-case scenario is for Franzi and I to get stranded somewhere without drinking water and die from dehydration or alternatively be within the tiny margin of people in our age group that die from respiratory failure because of Covid-19. Regardless, somehow, I was fine with that thought. If it ends it ends but at least it ended while I was doing something that I love with someone I love. 

We spent the next few days in and around beautiful Ubud and in a quiet town called Sanur. We only stayed there in order to get our Visa sorted for an additional 30 days and because we had planned to meet my good friend Willis, whom loyal readers might remember from some blog posts from China. Major shout out to you, brother! Together with Willis we headed to Nusa Penida, a much smaller island just off the coast of South-East Bali. Admittedly, the ferry ride over was anything but Corona-safe and anytime I heard someone coughing I cringed inside but hey, we survived. Willis was an absolute gem and pretty much organised everything for us while he was with us. As it happened to be Franzi’s birthday that weekend, he had arranged for us to go diving with Sanctum Dive, a dive shop he had done trips with in the past. Since diving for the first time isn’t already treat enough, Willis organised for us to go to a dive site called Manta Point. You might be able to guess, why that sounds particularly exciting. Before we were ready to go on our first so-called “Discovery Scuba Dive”, we got a little introduction session in the pool. What are the most important dive signs to indicate you are fine or have any problems, how do you handle your gear correctly and most importantly: Don’t panic and just remember to breathe! 

The next day I felt like a little kid on the 24th of December. We got our equipment on the boat, got a little briefing with all the fellow divers about the topography of the dive site and were good to go. Being excited is probably an understatement. I was hyped. The 40-minute boat ride to our dive site, felt much longer because I couldn’t await to hop in the water. All of a sudden there it was. In beautiful, oriental-mandala style letters: REMEMBER TO BREATHE!  Tattooed on the lower arm of a gentleman from Finland with his wife who were on the same dive. There and then I decided to close my eyes and just repeat that sentence to myself like a mantra. After a while our dive master and instructor told us to get the equipment on, when I realized that I wasn’t just excited and hyped. I was bloody nervous! I was nervous that something might go wrong, that my ears won’t be able to handle it or that I might not be able to equalize properly. But then I remembered what I just had repeated to myself like 50 times: Remember to breathe and you’ll be fine. 

Alright, thumbs up… errrm I mean thumb and index finger together to form a circle and let’s fucking do this! (Because thumbs up in dive language means “going to the surface”) Weight belt on, Oxygen tank and BCD on, mask on, fins on, regulator in, legs crossed and off we go. Everything okay? Everything okay. Let’s go down. Oh shit, squeeze in my ears. I got a problem. Wiggle your hands. Alright, let’s go slower. Equalize, deflate, equalize again. HOLY SHIT there are two 4-metre-long Manta rays swimming directly beneath me. Shit, the GoPro wasn’t recording yet. Switch on the GoPro. Equalize again. Holy fuck, another 6 Mantas swimming right in front of me! Remember to breathe! 

There is SO MUCH going through your head and so many things to think of during the first minutes of your very first dive that it becomes a real challenge not only to safely conduct the dive but to enjoy yourself while at it. Once you are in the water for a while and kind of get the hang of it, it becomes almost meditative. You breathe in, you breathe out and you just enjoy the moment of being 15 metres underneath the surface looking at life forms three times your size. It’s absolutely astonishing and I completely understand why diving is so addictive to so many people. After doing an open-water course and getting in a few more dives you start to stop thinking about everything you need to be doing underwater in order to survive. You just be! Remember to breathe! 

For the next five weeks I thought about that dive and especially that mantra often. If you ask me, it’s the single most suitable motto there is. Stressed because you’ve got three toddlers at home, waiting to be fed? Remember to breathe! Received a bitchy email from your co-worker with the whole company in CC? Remember to breathe! You are getting into fights with your significant other because you’ve spent the last 5 weeks socially distancing together? Remember to breathe! Someone throws an insult at you in front of your squad? Remember to breathe! Your sibling annoys the shit out of you because they are bored? Remember to breathe! Anxious before an important presentation? Remember to breathe. Existential crisis because you haven’t achieved the same things as everyone on social media and your life seems shit? Remember to fucking breathe! 

You catch my drift. I do realize, that this might sound easier said than done and like I’ve said earlier, by no means am I an expert at staying calm and just breathing. I’m just here because I feel like sharing this. Because to me, it seems important to get this message out. If at least one person reading this gains inspiration on how to possibly improve their own lives, I have accomplished what I wanted to accomplish.  

Kisses on your belly from the friendly neighborhood bear!  

PS: REMEMBER TO BREATHE! 

Country Roads, schwarze Bären und weiße Adler

Disclaimer: Nachdem dieser Text im Flieger direkt neben meinem guten Freund Benjo verfasst wurde, ließ es ebendieser sich nicht nehmen, ein paar „funny meme easter eggs“ einzubauen. Wer alle 3 findet, bekommt eine Belohnung!

Etwas mehr als fünf Wochen habe ich nun in Europa verbringen dürfen aber habe währenddessen nicht einmal daran gedacht, mir die paar Stunden zu nehmen, die es braucht um einen neuen Blogpost zu schreiben. Nun sitze ich bereits wieder im Flieger und schreibe. (Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sitze ich mittlerweile im Hostel im wunderschönen Cartagena). Los geht’s in Richtung Mittel- und Südamerika. Genauer gesagt starte ich mit meinem guten Kumpel und Kindheitsfreund Benjo aus Costa Rica und in insgesamt 8 Wochen geht es dann hinunter in Richtung Ecuador, wo ich dann einen 5-wöchigen Kurs für Englischlehrer belegen werde. Wie ihr also lesen könnt, der Schreibstoff geht mir in nächster Zeit bestimmt nicht aus, manchmal fällt es mir nur schwer mir die Zeit dazu zu nehmen, etwas auf’s Papier bzw. auf den Bildschirm zu bringen. Aber! Es gibt immer ein großes Aber und meines ist, dass wenn ich etwas verspreche ich auch vor habe das einzuhalten. Daher widme ich die nächsten paar Absätze einer meiner größten Leidenschaften und ganz genau vielleicht sogar meinem absolutem Lieblingsevent überhaupt: dem World Scout Janboree und insbesondere die 24. Ausgabe davon.

Wenn du das liest, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass ich dich entweder sowieso durch die Pfadfinder kenne oder, dass du zumimndest jemanden bei den Pfadfinder kennst. Wenn das auf dich zutrifft, kannst du getrost die nächsten zwei Absätze auslassen und dann weiterlesen, wenn du das siehst: (*)(*) (ja, mir ist bewusst, dass das aussieht wie die weibliche Brust und ja, ich habe diese Zeichenkombination genau aus diesem Grund ausgewählt). Für all jene, denen Pfadfinderei nichts weiter sagt, als das fernsehen-geprägte Bild Kekse verkaufender und Abzeichen sammelnder kleiner Kinder, sind die nächsten Absätze vielleicht interessant. Die „World Organization of the Scout Movement“ ist ihreszeichens die weltweit größte Bewegung für Jugendliche. Es existieren überhaupt nur 5 Länder, in denen es gar keine „Pfadis“ gibt und insgesamt sind es weltweit über 40 Millionen aktive Mitglieder. Die Idee des Gründers der Pfadfinder, Lord Robert Stephenson Smith Baden Powell, und der Bewegung allgemein ist relativ simpel: „Lasse die Welt ein wenig besser zurück, als du sie vorgefunden hast.“ Dieses Zitat könnte man auch gut und gerne als Zusammenfassung und vielleicht sogar als Mit-Auslöser für meine eigene, kleine „Knowledge Bewegung“ hernehmen. Die Philosophien, Methoden und Arten und Weisen der Pfadfinderei geschehen genau vor diesem Hintergrund, die Welt zu verbessern. Ich selbst bin seit meinem siebenten Lebensjahr aktiver Pfadfinder und bin meinen Eltern sehr, sehr dankbar, dass sie sich damals dazu entschieden haben, mich zu den Pfadis zu schicken. Die Pfadfinderei hat mein Leben sehr stark beeinflusst und ich wäre ohne sie heute höchstwahrscheinlich nicht dort wo ich bin.

Wenn man mich fragt, ist das World Scout Jamboree (WSJ) das Epitom und Highlight einer jeden Pfadfinderkarriere. Das erste Jamboree überhaupt fand vor fast genau 100 Jahren in London mit einer süßen Teilnehmerzahl von 8000 Pfadfindern statt. Heutzutage werden Jamborees in einem Vierjahresrhythmus veranstaltet und Veranstalter werden anhand umfassender Bewerbungen von einem Gremium ausgesucht. Teilnehmer sind zwischen 14 und 18 Jahren alt, was bedeutet, dass jeder Pfadfinder zumindest zeitlich gesehen genau ein einziges Mal die Möglichkeit hat ein Jamboree zu besuchen. Ich hatte 2007 am 21. WSJ in Großbritannien, gleichzeitig auch das 100-jährige Jubiläum der Pfadfinderbewegung, die Möglichkeit als 15-jähriger an diesem Spektakel teilzunehmen. Diese beeindruckende Erfahrung vor 12 Jahren könnte man vielleicht als meine „Einstiegsdroge“ zum Weltenbummler-Dasein bezeichnen. Ein 15-jähriger Otto-Normal Österreicher hat einfach nicht die Möglichkeit Flöße zu bauen, Klettern oder Bogenschießen zu gehen oder an Nachhaltigkeitsworkshops mit Jugendlichen aus Ländern wie Mexiko, Brasilien oder Zimbabwe teilzunehmen. Diese ganz spezielle Veranstaltung vor 12 Jahren hat definitv einen mehr als bleibenden Eindruck hinterlassen.

Aber nur ein Mal als Teilnehmer an einem Jamboree teilnehmen zu können, bedeutet keineswegs, dass man nur ein einziges Mal auf ein Jamboree fahren darf. Die Pfadfinderbewegung an sich ist völlig ehrenamtlicher Natur. Erwachsene investieren viel Zeit, Schweiß und Blut und nicht selten viel Geld um der, meines Erachtens mit Abstand wichtigsten Altersgruppe – den Kindern und Jugendlichen –  die Möglichkeit zu geben eine positive Veränderung in unserer Gesellschaft herbeizuführen. Gerade dieses Konzept der Freiwilligkeit unterscheidet die Pfadfinderei von vielen anderen geldgetriebenen Jugendvereinigungen. Auf weiterfolgenden Jamborees hat man also folgende Optionen um trotzdem „dabei sein zu können“ (und das ist ja bekanntlich alles, was zählt): 1. als Teil des Internationalen Service Teams (auch IST genannt und die Option, für die ich mich die letzten drei Male entschied), 2. als Jugendleiter bzw. Patrullenbetreuer oder 3. als Teil des Kontigent Management Teams. Alle der eben genannten Optionen setzen die Leistung eines (alles andere als geringen) Lagerbeitrages vorraus. Die verschiedenen teilnehmenden Nationen werden nach ihrem BIP und anderen wirtschaftsökonomischen Faktoren in 4 Kategorien eingeteilt. Auf dem Papier bedeutet das, dass weniger wohlhabendere Länder einen deutlich geringen Beitrag bezahlen müssen als jene Teilnehmer und Freiwilligen aus „reichen“ Ländern. Wiederum ein löbliches Konzept allerdings sieht es in der Realität oft so aus, dass aus vielen Ländern dennoch nur Pfadfinder aus der mittleren Oberschicht+ an einem Jamboree teilnehmen können. Böse Zungen würden sogar meinen, dass es sich bei einem Jamboree um ein „elitäres Event“ handelt, was natürlich genau dem Gegenteil des Pfadfindergedanken entspräche. Allerdings kann ich diesen bösen Zungen nicht gänzlich beipflichten. Einige werden sich nun denken: Warum bezahlt jemand Geld um seine Freizeit aufzuwenden um für zwei Wochen als Müllmann zu arbeiten oder jeden Tag um 3:30 Früh aufzustehen um für 10,000 Menschen Essen zuzubereiten. Die Erklärung ist sehr einfach: Etwas zurück geben und in die „Gefallensbank“ (Danke Papa!) einzuzahlen. Dies sind für mich zwei der offensichtlichsten Gründe aber es geht noch viel weiter als das.

(*)(*) So. Nun hoffe ich, dass ich die Hintergründe ausreichend erklärt habe. Jetzt mehr zum letzten Jamboree, der 24. Ausgabe dieses „friedlichen Treffens aller Stämme“ (so die eigentliche Bedeutung des Wortes Jamboree). Dieses Jamboree war ein ganz besonderes vor allem in Hinsichg auf das Veranstaltungsland. Bzw. DIE Veranstaltungsländer. Zum ersten Mal überhaupt gab es nämlich nicht nur eines sondern gleich DREI einladende Pfadfinderverbände: Mexiko, Kanada und die USA. Selbstverständlich wäre es wohl ein wenig kontraproduktiv die 30,000 Teilnehmer und die zusätzlichen 10.000 freiwilligen erwachsenen Helfer auf drei Orte aufzuteilen. Daher haben sich die austragenden Nationen darauf geeinigt, das Jamboree in einem der größten und vielseitigsten Outdoor und Abenteuerreservate das ich je gesehen habe auszutragen: Das Summit Bechtel Reserve im wunderschön natur-belassenen US-Staat West Virginia (Bester Beweis dafür: die unzähligen Rehe überall auf dem Gelände und der ein oder andere Schwarzbär, der von der Neugierde getrieben seinen weg in unser Camp fand). Von den mir angebotenen Reisewegen schien es mir am sinnvollsten nach Charlotte, North Carolina zu fliegen und mich von dort via Shuttlebus zum Lagerplatz zu begeben. Eine der Hauptaufgaben der IST ist es dafür zu sorgen, dass der Lagerplatz bereit für die Teilnehmer ist und alle notwendigen logistischen Schritte zu setzen, so dass ein reibungsloser Ablauf für die Teilnehmer gewährleistet werden kann. Das bedeutet natürlich eine verfrühte Anreise und auch obwohl der größte Schwall an anreisenden Pfadfindern erst kommen sollte, waren bei meiner Ankunft in Charlotte sofort zahlreiche Pfadfinder zu sehen. Einer von ihnen war es auch, der mich sofort zum Shuttlebus leitete, der uns nach West Virginia bringen sollte.

Schon Monate vor Beginn des Jamborees wurde mir ein Job im „Green und Recycling Team“ angeboten. Als Teil der „communication und liaison squad“ hatte ich mir erhofft, zum Beispiel Workshops zu so wichtigen Themen wie Nachhaltigkeit und Recycling zu leiten. Tja, Denkste. Meine eigentliche Rolle für die zwei Wochen des Jamborees hatte mit Workshops tatsächlich kaum etwas zu tun. Die Aufgabe unseres Teams war es nämlich, dafür zu sorgen, dass in allen Programmbereichen ausreichend Mülleimer zur Verfügung stehen, diese richtig gekennzeichnet sind und alle Programm-Verantwortlichen Bescheid wissen, mit welchem System Recycling und Mülltrennung passieren soll. Nichtsdestotrotz wurde mir recht schnell bewusst, dass ich in der Welt der Jamboree-Jobs den Jackpot geknackt hatte. Diese Einsicht hatte mehrere Gründe. In erster Linie durfte ich Teil eines großartigen, internationalen Teams sein: Pfadfinder aus den USA, Schweden, Großbritannien, Chile, Kolumbien, Bolivien, Portugal, Schweiz, Deutschland und der Tschechischen Republik waren vertreten (Special Shoutout an das Herz und die Seele unseres Teams: Momma Kay, eine der herzlichsten und hilfsbereitesten Menschen, die ich je getroffen habe und die sich großmütterlich um das ganze Team gekümmert hat, indem sie immer wieder Snacks und Süßigkeiten bereitstellte und somit sicher ging, dass niemand mit Gewichtsverlust aussteigen würde. Außerdem agierte sie in den ersten Tagen des Jamborees als meine persönliche Chauffeurin). Der zweite Grund waren die kleinen aber feinen Gefährte namens UTV (Utility Task Vehicle) die unserem Team auf Grund der Natur unserer Tätigkeit zur Verfügung standen. Das Summit Bechtel Reserve ist beinahe 50km² groß und dementsprechend können die Wege sehr weit werden. Die meisten IST mussten nämlich entweder zu ihren Arbeitsbereichen laufen oder diverse Shuttlebusse in Anspruch nehmen. Nicht aber das Recycling Team, bitches! Der dritte und vielleicht angenehmste Aspekt unserer Arbeit war die eigentliche Tätigkeit mit all den Vorteilen die sie mit sich brachte. Da wir für die verschiedenen Programm-Bereiche verantwortlich waren, hatten wir natürlich auch die Möglichkeit fast alles zu sehen, dass das Jamboree zu bieten hatte. Ein paar Highlights: Eine 2km lange Zipline über einen See, Mountainbiking Strecken, ein riesiger Skatepark, Kayaken, Raften, eine „Faiths and Beliefs Zone, ein Global Village, ein Nachhaltigkeitsbaumhaus, ein Regenbogen Cafe und (weil wir sind ja immer noch in Amerika) ein unfassbar großer Schießstand. Der vierte und allerwichtigste Grund für meine Begeisterung war, dass ich meine Jause am liebsten neben Mistkübeln esse und daher immer gemütlich während der Arbeit zu Mittag essen konnte! Bevor das Lager überhaupt offiziell eröffnet worden war, hatte ich schon allein durch meine Arbeit die meisten Areale gesehen: Mistkübel wurden aufgestellt und beklebt und Menschen wurden instruiert, wie sie Müll zu trennen haben. Schweren Herzens muss ich leider schreiben, dass die Kommunikation wohl nicht gut geklappt hat und die Resultate des gesammelten Recycling- versus Restmüll alles andere als umwerfend waren.  Es waren mehrere Dinge, die auf diesem Jamboree (und auch auf allen, an denen ich zuvor teilgenommen hatte) nicht perfekt organisiert waren (z.B. Unmengen an Einwegplastik das verwendet wurde). Aber natürlich zeigt das ganz einfach „nobody’s perfect“ und ich hoffe, dass die Organisatoren ihre Lektion für’s nächste Mal gelernt haben.

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Ehrenamtlich arbeiten und an vielen der tollen Angebote teilnehmen zu können sind natürlich schon einmal eine Fetzengaude für sich. Was mich aber alle vier Jahre wieder auf Jamborees wie einen Magneten auf’s Jamboree zieht (und warum ich mir geschworen habe, dass ich – soweit es mir familiär und gesundheitlich möglich sein sollte – auf jedes weitere Jamboree zu fahren) sind die unglaublichen Menschen und die Atmosphäre die sie kreieren. Ich male euch schnell ein Kopfbild: 40.000 Menschen die sich zum größten Teil noch nice zuvor begegnet sind. Menschen aus 150 verschiedenen Ländern. Menschen mit verschiedenen Hautfarben, verschiedenen Kulturen, verschiedenem Glauben, aus verschiedenen sozialen Schichten, aus den verschiedensten Fachbereichen, mit verschiedener Erziehung. Einfach fucking verschiedene Menschen! Die Mehrheit dieser Menschen sind auch stolz auf ihre Herkunft, sie scheuen sich nicht ein gesundes Maß von Patriotismus an den Tag zu legen. Sie singen Lieder in ihrer Muttersprache, spielen Spiele aus ihren Ländern, kochen die leckersten Gerichte aus ihren Regionen, tanzen Volkstänze usw. Nichtsdestotrotz behaupte ich, dass sich ein Jamboree insofern von jeder x-beliebigen, derart heterogenen Community in einem riesigen Punkt unterscheidet: Jede einzelne Person ist so offen und tolerant wie nur vorstellbar. In der Pfadfinderei gibt es meinen Platz für Hass, politischen Konflikt (sehr wohl jedoch für konstruktiven Diskurs!) oder vorturteilsgetrieben Abschätzungen. Für mich persönlich ist das Jamboree das nächste was an eine „judgement free zone“ herankommt. Auf Jamborees hatte ich noch nie das Gefühl, dass mir jemand vorschreibt wer ich zu sein habe oder in eine Rolle drängt, in der ich mich nicht wohl fühle. Ich kann ich selbst sein und es wird Leute geben, die mich dafür wertschätzen wer ich bin. Wenn ich Scheiße baue, werden sie mich direkt darauf hinweisen aber sie werden mir auch sagen, wie ich es beim nächsten Mal besser machen kann. Wenn ich etwas erreicht habe, werden sie mich dafür angemessen feiern. Das ist es, was für mich den Jamboree-Geist ausmacht. Diese Art von bedingungsloser Toleranz findet man in unserer heutigen Gesellschaft sehr selten und sie ist es, warum ich jetzt schon so auf das 25. World Scout Jamboree in Südkorea in vier Jahren brenne.

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Ich könnte noch weiter so dahinschmachten und es gibt so viel Stories und Anekdoten aus diesen zwei Wochen bei diesem großartigen Event. Eine davon möchte ich gerne herausstreichen, weil sie meines Erachtens sehr gut zeigt, warum es mehr solcher globaler Events benötigt um unsere Menschheit zu einer besseren zu machen. Mein Lieblingstag eines jeden internationalen Pfadfinderlagers ist der Culture Day (abgesehen von Pizza-Montag). Der Culture Day auf diesem Jamboree sollte dabei keine Ausnahme darstellen. Man stelle sich vor, den ganzen Tag zwischen Zelten herumzuspazien, hier und da Gerichte und Spezialitäten aus aller Welt zu probieren, Performances aus aller Welt zuzusehen und zu -hören, die mehrere Woche Vorbereitung erfordert haben, und einfach zur Abwechslung auch Mal ein wenig stolz darauf sein wo man herkommt. Selbstverständlich auf gesunde nicht-nationalistische Weise. That’s Culture Day. Dieses Mal wurde der Culture Day von einer sogenannten „Unity Ceremony“ beschlossen. Zeremonien sind auch ein wichtiger Teil eines jeden Jamboree’s und ich bin mir sicher, dass ein beträchtlicher Teil des Budgets für die 3 Hauptzeremonien (Eröffnung, Unity und Abschied) in den Sand (bzw. in Form von Feuerwerken in den amerikanischen Himmel, ein weiterer Punkt, der vielen – wie auch mir – missfiel) gesetzt wurden. Der Teil der Unity Ceremony der am meisten Eindruck hinterließ war hingegen zur Gänze kostenlos. Die drei Moderatoren der Zeremonie, einer aus jedem Austragungsland und natürlich auch Pfadfinder, hatten einen besonderen Gast auf der Bühne, der durch die Feierlichkeiten führen sollte: Ein Stammesältester einer der Stämme, die schon seit tausenden von Jahren in West Virginia ansäßig sind. Dieser Stammesälteste hatte eine ganz besonderes, persönliches Ziel. Er wollte den „Spirit of Humanity“, also den Geist der Menschlichkeit, in den 40.000 Anwesenden herbei beschwören. Viele mögen nun meinen, dass sich das ein wenig sekten-mäßig anhört und ich will auch gar nicht bestreiten, dass sich mehrere Aspekte der Pfadfinderei nicht großartig von „wirklichen“ Sekten und Kulten unterscheiden aber das ist hier nicht der Punkt. Besagter Stammesälteste rief den Spirit of Humanity, indem er mehrere gläubige Pfadfinder aus verschiedensten Religionen und Glaubensbekenntnissen einlud, ein Gebet aus ihrem respektivem Glauben zu rezitieren. Ich habe mich wirklich konzentriert und versucht, bei allen Gebeten so gut als möglich zuzuhören (was ob der verschiedenen Akzente und Sprachbarrieren nicht immer ganz einfach war) und war danach wirklich erstaunt: Jedes einzelne Gebet hatte die gleiche Kernaussage. Egal ob aus dem Buddhismus, dem Katholizismus, dem Islam oder anderen, weniger bekannten Religionen wie ‚Science‘. Die Botschaft die vermittelt werden sollte, war die gleiche und zwar die Unterschiede der Menschlichkeit endlich hinter uns zu lassen und zu akzeptieren, dass wir alle in einem sprichwörtlichen Boot namens Erde sitzen und wir kein Rettungsboot als Ersatz haben. Es wurde immer wieder betont, dass wir alle nichts anderes als Brüder und Schwestern sind und GEMEINSAM dafür zu sorgen haben, dass unser Boot nicht untergeht. Völlig egal an welchen Gott wir glauben, völlig egal wo wir diesem Glauben zu Folge nach dem Leben, wie wir es kennen, sein werden. Immer wieder wurde betont, dass wir dies GEMEINSAM tun müssen und das wir es allerspätestens JETZT tun müssen. Wir müssen ethnische, religiöse oder „rassenmotivierte“ Unterschiede hinter uns lassen um als eine einzige menschliche „Rasse“ voranschreiten zu können. Selbstverständlich ist mir klar, wie kitschig sich das vielleicht anhören mag, aber all diese Gebete zu hören hat mich dazu gebracht, wirklich aktiv über dieses äußerst komplexe Problem, dem wir als Menschheit unserer Generation gegenüberstehen, nachzudenken. Denn wenn man logisch darüber nachdenkt, gibt es tatsächlich keine Argumente gegen diesen Glaubens- bzw. Überzeugungsansatz. Sogar trotz dem leicht lächerlichen Ende der Zeremonie, als der Spirit of Humanity nach einer Nachdenkminute des Schweigens erfolgreich beschwören worden war und sich ein, über die gesamte Bühne erstreckender, aufblasbarer, weißer Adler erhob (‚Murrica, fuck yeah), bin ich der Meinung, dass diese fantastische Zeremonie die Werte und Überzeugungen der Pfadfinderei perfekt unterstreicht: Es geht darum, verantwortungsbewusste Teilnehmer unserer Gesellschaft zu sein, uns um unseren Heimatplaneten gut zu kümmern und jene Menschen zu ignorieren, die so hart daran arbeiten uns mit Hass, Gier und Rassismus zu spalten, um selbst davon zu profitieren. Für mich persönlich ist es genau das, was es ausmacht ein Pfadfinder zu sein und warum es für mich eine der wertvollsten Lebenserfahrungen überhaupt ist. Ich kann genau aus diesem Grund jeder zukünftigen Mutter und jedem Vater in Spe wärmsten empfehlen, seinen oder ihren Kindern zumindest nahe zu legen, das Pfadfindern einmal auszuprobieren oder vielleicht selbst auch in späten Jahren noch damit zu beginnen. Denn eines ist ganz sicher: Es ist nie zu spät, unsere Welt zu einem lebenswerteren Ort für alle zu machen!

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Ich belasse es nun bei diesem (wie ich finde) schönen Schlusssatz, denn wie ihr lest, könnte ich noch für ein paar Seiten so weiterschreiben. Wenn ihr neugierig geworden seid und noch mehr Anekdoten oder Schwänke vom Jamboree hören wollt (wie z.B. die, als mein Gemächt in einer Kaffeemaschine stecken blieb), erzähl ich jederzeit gerne. Es gibt noch viele, viele mehr zu erzählen, würde aber den Rahmen vermutlich sprengen.

Dieses Mal werde ich nichts versprechen, da ich mir während dem Reisen noch schwerer tue, Zeit zum schreiben zu finden. Aber die nächsten Weihnachtsferien kommen bestimmt also bleibt geduldig ihr loyalen Leser von bearnecessities.

So weit so gut, Bearhugs und Bussis auf die Bauchis rund um die Welt!

Euer friendly neighborhood bear.

Country Roads, Black Bears and White Eagles

Since I was writing this on the plane next to my good friend Benjo, he made a few „edits“ to this text. Let’s consider them to be three easter eggs. So be aware of that and if you can find all 3 of them you might get a reward!

A little over five weeks in Europe and I haven’t even considered taking the few hours it takes me to write a blog post. I am writing this sitting on the next plane. Accompanied by my good friend Benjo, I am heading to the next destination namely Costa Rica from where I will eventually be making my way down all the way to Ecuador (at the time of publishing I am already in Colombia… I knew this was going to happen.) in order to attend a course for teachers of English as a Second language. As you can read, I am certainly not running out of material to write my blog any time soon. I just occasionally struggle to find the time and motivation to sit down and write something. But! There is always a big butt and mine is that when I promise something I intend to keep that promise and therefore the next few paragraphs are going to be dedicated to one of my favorite activities and more specifically to one of my favorite events I have ever had the opportunity to be a part of: The 24th World Scout Jamboree!

If you are reading this, there is a good chance that I know you through Scouting or that you know at least somebody that is or has been a Scout at some point in their lives. If that is the case you may or may not skip the next two paragraphs until you see this: (*)(*) (yes, I am very aware this resembles the female breast and chose this sign-combination for that exact purpose). For those of you who are under the TV-induced impression that Scouting is just selling cookies and collecting badges I’ll take a few minutes to explain what Scouting actually is. The “World Organization of the Scout Movement” is the largest voluntary-based organization for youth in the world. There are only five countries on our planet that have no Scouts and there are more than 40 Million active members all across the world. The idea of Scouting and its leader, Lord Robert Stephenson Baden Powell is relatively simple: “Leave the world just a little bit better than you found it.” This quote may very well be a poignant summary and certainly a huge influence for my own personal “Knowledge movement”. The ways, philosophies and methods of Scouting aim to do exactly that, leaving the world a better place. Personally, I have been an active Scout since I was seven years old and I am so very, very grateful that my parents made the decision to send me to a Scout meeting back then. It most certainly has impacted my life in many different ways and I would probably not be where I am today if it wasn’t for Scouting.

If you ask me, a World Scout Jamboree (WSJ) is the epitome of Scouting and the highlight of any Scout career. The first Jamboree was held in London almost exactly 100 years ago with only 8000 participants. Nowadays Jamborees are held in a 4-year rhythm and host countries are determined by application. Participants are between 14 and 18 years old which gives every active Scout the opportunity to be a participant exactly once. I had the chance to be part of the 21st WSJ in 2007 in the United Kingdom, which also happened to mark the 100 year anniversary of the Scout movement. That very experience 12 years ago for me was the “gateway drug” to the life of a global citizen. As a regular 15 year old Austrian you don’t usually get to build rafts, go climbing, shoot a bow or be part of a sustainability workshop with other young adults from countries like Mexico, Brazil or Zimbabwe. That event 12 years ago left a very deep and everlasting impression on me.

(*)(*) So I hope you got the overall picture. Now more to this past Jamboree, the 24th version of this gathering. This Jamboree was quite special in terms of its host country. It was the very first Jamboree that has been hosted by not only one but THREE host countries: Mexico, Canada and the US. Since it would be quite counterproductive to split the 30.000 participants and additional 10.000 adult volunteers into three locations, the three hosts agreed to actually hold the event in one of the most spectacular action- and adventure reserves I have ever seen: The Summit Bechtel Reserve in the naturally marvelous state of West Virginia (proof of the beauty of this reserve were the countless deer that were to be found all over and the occasional black bear visiting our campsite curious to see what is going on here) From the options presented to me, it seemed most practical to fly into the city of Charlotte in North Carolina as an entrance point to the camp. Being an IST, your job is to set up the camp, prepare logistics and infrastructure and make sure everything is up and running before all participants arrive. That obviously means arriving a few days early and even though Charlotte airport was probably comparably empty, I was immediately able to spot many Scouts and was led to the shuttle bus that would take us to West Virginia by a very friendly steward, a Scout as well of course.

I had already been offered a job on the “Green and Recycling team” months ahead of the Jamboree and had happily accepted the offer to be on their “communication and liaison squad” thinking I would be leading workshops about recycling or something like that. Well, little did I know my main role for the upcoming two weeks would be to empty trashcans and remind people what needs to be recycled and what doesn’t. Nonetheless, I quickly realized that I probably would have one of the best jobs on the Jamboree. That was due to a few important factors: first of all I was part of an amazing team that included Scouts from the US, Sweden, Italy, the UK, Chile, Colombia, Bolivia, Portugal, Switzerland, Germany and the Czech Republic (special shoutout to the heart and soul of our team: Momma Kay, one of the finest ladies at the whole Jamboree who took such good care by bringing in snacks and sweets to make sure nobody loses any weight on the camp and acting as my personal driver over the first few days of the camp). The second factor were the UTVs that our special role entitled us to. Summit Bechtel Reserve is a huge area of almost 50km² and most people either walked to their job allocations or had to line up for the shuttle buses. Not the Green and Recycling team, bitches! The third and probably most important factor however was the nature of our job: Being in charge of the different Program Areas also meant getting to actually see all the amazing activities this Jamboree had to offer. A quick highlight reel: A 2km long Zipline, Mountainbiking, Skating, Kayaking, Rafting, a Faiths and Beliefs Zone, a Global Village and (because we were in America after all) a huge ass-gun range. And finally the fourth factor is that I thoroughly enjoy having my snacks next to trashcans, thus I would always bring my lunch with me on my working hours! Before the camp had been officially opened I had already seen most of the area. Setting up bins, labeling them and instructing other adults about the procedures in place. Unfortunately, word apparently didn’t spread very well and overall the results of accumulated recycling vs. general trash were… not very uplifting. There were a few things about this Jamboree that were anything but perfectly organised such as the huge usage of single-use plastics among other things. That goes to show that nobody’s perfect and hopefully a lesson was learned for next time.

Working, volunteering and getting to do some of the activities offered are great fun. But what keeps attracting me like a magnet every four years (and why I have promised myself I would try and make it to every single Jamboree as long as I am physically able to) are the amazing people and the special environment they create. Let me paint you a picture real quick: 40.000 people that mostly have never met each other before. People from 150 different countries. People of different skin color, different ethnicity, different faith, different social background, different field of expertise, different upbringing. Different fucking people. The majority of these people are proud of where they come from and they are (rightfully so) not ashamed to show their pride. They will sing songs in their native language, play games from their countries, cook food from their region, dance folk dances and so on. However, as far as I’m concerned there is one major difference to any given community that may be this heterogeneous: Every single person is as open-minded as they come! In Scouting there is no room for hatred, political conflict or judgment driven by prejudice. For me, a Jamboree is as close to a judgment free zone as it gets. Attending a Jamboree I have never gotten the feeling that I am being told who to be or pushed in a role I don’t feel comfortable in. I can be myself and there will be people around me that appreciate me for who I am. If I fuck up, there will be people to tell me that I fucked up but they will also tell me how to do it better next time and if I have done well they will make sure to celebrate me for that accordingly. You do actually make friends for a lifetime. At this Jamboree alone I ran into friends that I met 8 years ago in Sweden, 4 years ago in Japan and 2 years ago in Iceland. For me, this is the Spirit of a Jamboree. That sort of tolerance, that is rarely achieved anywhere in the world, is what makes it special and why I am so keen to return to the 25th Jamboree in South Korea in 2023.

I could go on and on and there are so many stories to tell from just two weeks of soaking in everything that this special event has to offer but I would like to tell one specific anecdote that captures why it is so important to have more global events like this. My favorite days of any international Scout camp are Culture Day and Pizza Monday. This Jamboree’s Culture Day was no exception. Imagine walking around all day and trying traditional dishes from all over the world, listening and watching performances that easily must have taken weeks and weeks to rehearse, and just being proud of where you are from. In a healthy non-nationalist way of course. That’s Culture Day. But this time all of that was topped by the so-called “Unity Ceremony” that closed the day. Ceremonies are also an important part of a Jamboree and I am sure a big junk of the organizing budget went into the three main ceremonies of this Jamboree. However, the part of this Unity Ceremony that left a huge impact on me was most likely almost free. The three presenters of the Ceremony, one from each of the three host countries, had a guest on stage to lead through the show. A tribe elder from one of the native American tribes that have lived in West Virginia for thousands of years. This tribes elder had a personal agenda. His goal was to “invoke the Spirit of Humanity” in the 40.000 people present. Now some might say this sounds a little bit cult-ish and I won’t even disagree that Scouting in a way is not super different to any given cult, but that is not the point here. This tribesman called upon the Spirit of Humanity by inviting members of different religions and faiths to recite prayers from their respective religions. I made it a point to try and listen very carefully to each and every prayer and after it all was over I was absolutely astounded: Every single prayer had the same core message. Be it Buddhism, Catholicisim, Islam or lesser known faiths like ‚Science‘. The message of all of these prayers was to neglect the differences of our human race. They emphasized that we are all brothers and sisters, that we all sit in the same boat. A boat called Earth and that we don’t have an emergency raft. That we need to take care of this boat, no matter where we might go after our lives as we know them are over. That we need to do this together and we need to do it now. That we need to leave behind ethnical, racial and religious differences so that we can go ahead as one human race. Now I know all of that sounds very tacky but hearing all these prayers sent me on my way contemplating hard. Thinking about it logically, there aren’t really any arguments against this way of thinking. Even if the whole ceremony ended in a ridiculously humongous white blow-up eagle being released across the whole stage (‚Murrica, fuck yeah) I believe it was an amazing ceremony that underlined the core values of Scouting: Being responsible members of our society, taking care of our planet and ignoring those people out there that try so hard to drive us apart to gain personal benefits from it. For me, this is what makes Scouting the most valuable thing at least of my life and why I would recommend anyone to suggest to their kids to start Scouting or even start themselves. Because one thing is for sure: It is never too late to create a better world!

I’ll leave it at that for now but as you can see I could probably go on for a few more pages. If you are curious and would like to hear more anecdotes from this Jamboree experience I am happy to oblige (like that one time I got my junk stuck in a coffee machine). There are many, many more but since that would probably get boring for most I’ll stop here.

This time I won’t promise anything since I struggle finding time to write while I’m traveling but the next Christmas break is coming so be patient, beloved and loyal readers of bearnecessities.

So far so good, bear hugs and much love all across the globe!

Your friendly neighborhood bear.

Waterfalls, Phallii and Floop

Hier geht’s zur deutschen Version

Dear readers, friends, relatives and anybody else who somehow ended up on this blog,

It happened again: I went on a trip and I would really like to tell anybody who wants to read this about it!

About 4 years ago we (that is my good friend Patrick and I) found out that in 2017 the 15th world Scout Moot is going to take place in Iceland. Some of you might ask: What the hell is a World Scout Moot? Very simple: It is an international scout camp for Rover and Ranger scouts – so the 18 to 26 year olds. Instead of having to take care of children you become the participent yourself one last time and go on an international camp as a real scout. We did not want to miss out on that opportunity and promised each other years ago that we would go on this camp together.

Fast forward: July, 2017. Since we have plenty of adventurous lads and lasses in our awesome Scout group (Graz 5 represent) it wasn’t just Patrick and I who decided to go on this camp but overall 11 of our group that should go on this Icelandic adventure.

Because of individual and financial reasons I left for Iceland – a little bit earlier than the others – on the night of the 21st to the 22nd of July already to fly into Keflavik, Iceland. As luck would have it our dear Börni and a small Austrian IST delegation (IST is the International Service team – so essentially staff) arrived at the same time as I did and on the spot decided that we would stick together for the next few days. After looking for our luggage for a while we finally got to the campsite at around 4am and after a Welcome-to-Iceland beer went to bed.

The next couple of days were basically exploring Iceland’s capital city Reykjavik. A few hightlights: The Phallus Museum in which you can literally find all the manhoods of the animal kingdom and of some fantasy beasts (raise your hand if you have seen a troll penis!). Talking about phallii: The local church of Reykjavik is definitely such a symbol and towers over most buildings of the capital. On the 22nd we kind of started the camp experience as it was time for the IST members to receive their training. Since I was actually not a staff member but a participant I quickly assumed the identity of Ramon Maier in order to receive all the staff perks (which indcluded free room and board and free admission to the local hot pools) until the camp officially started.

On Monday, the 24th it was finally time! The Moot was officially opened. Goosebumps included, which I always get at the beginning of camps like this. After a short and quite strange opening ceremony (the Icelandic do some things in a different way) with a few speeches and three acrobatic shows the Moot was inaugurated. Right away all the participants were sent to there so-called “expidition camps”. In 11 locations spread across Iceland the participants would spend their first 4 days of the camp. We (that is Christoph and I) had already found out beforehand that we were going to be send to to the highlands of Iceland. Together with our patrol (in our case Collette and Cory from Australia, Rebecca and Chris from the UK, Corinne from Colombia and Clarice from Brasil) and our tribe (roughly 40 people overall) we were send off to Hólaskjól (lit. shelter in the hills). After quickly loading up the bus with our luggage, equipment and food for the next 4 days we were off for our 5h bus ride across country. After a little bit of smalltalk and getting to know each others names we received our first evil tidings from our tribe advisor Marie-Luise: At our expedition center there will be no running hot water (which means no showers), no electricity and most importantly NO PHONE RECEPTION! Swallow that, bit***! But hey, we are scouts right? So it shouldn’t be too bad. In hindsight these circumstances were a true blessing to our group dynamics. Because I would like to argue that if we had access to our phones we would have never became such a close group. It might sound sad, but we are indeed the smartphone generation but if you take them away from people astounding things happen. People actually engage with each other, play games, dance, make music, philospohize about god and the world and really become close friends in a very short amount of time. And exactly that happened to our HOLA-2 troop, or as we later called it our little “Floop family” (Floop is, according to our troop leader Haldór, the sound that Icelandic make when the get down to business). A few highlights from our 4 days in Hólaskjól: Crossing a river at a water temperature of 4°C, climbing an inactive volcano, swimming in natural hot pools in the middle of nowhere, crossing rivers in a bad ass bus, spreading hay on horse tracks for community service (hay fever olé) and countless hours of games, making music, singing and just generally a really fucking good time! After four adventure-packed days, all our clothes and ourselves being just filthy we were able to go to some public pools on our way back to the main camp at Úlfjótsvatn where we were able to take HOT showers and so we wouldn’t have to arrive as dirty pigs to the opening ceremony of the main camp.

Which brings me to the second half of the camp which we got to spend at the marvellous Úlfjótsvatn lake, southeast of Reykjavik. The main camp was opened with a welcome party with speeches and a Djane. Moments like these are always really special to me because the just bristle with happiness of life. If you have people from all corners of the world that come from different backgrounds and you could immediately start a conversation with any of them you have arrived at an international scout camp! People singing, smiling and dancing together as far as the eye can see. Just walking through the crowd and taking selfies with complete strangers. Joining a conga line and randomly stopping somewhere else to dance the Limbo. Beach balls, inflatables and flags everywhere! Pure goosebumps!!

These next four days we also got to spend with our Floop family and had the chance to get to know each other even better (the occasional game of never have I ever helps a lot) and do all the different program activities together. There were 5 different program villages at the Moot that all had different themes. Taken from the Icelandic coat of arms – the Landvaettir – there was the bull village (environmental activities), the eagle village (history and Icelandic culture), the giant village (games and leisure activities), the dragon village (music and culture) and the Yggdrasil village (that’s the tree of life according to Nordic beliefs) which was the inter-faithful zone where you could learn more about faiths and beliefs.

Another great highlight was the international carnival where all countries were able to represent themselves with authentic, traditional cuisine, their respective traditional clothing. It fostered the intercultural theme of the camp even more. From Argentinian Yerba Mate, over Jordanian coffee all the way to Romanian horse salami all the overwhelming treats made your taste buds explode.

The evenings were just exactly right up our Graz 5-alley. Meaning campfire and singing and guitar-action until the early morning hours almost every day. Led by Christoph and Momo, who wouldn’t pass up the chance and took their travel guitars to entertain what was looking like a good 100 people some nights. Obviously vocal cords and sleeping pensum suffer from that but you know it was worth it when 4 weeks Rebecka from Sweden messages you that she always has to think about those nights when she hears Red Hot Chilli Pepper’s Otherside now and when Myriam from Lebanon buys a Kazoo for the same reason. Cheers to singing! Loudly, passionately and completely out of tune! If the voice wasn’t up for it at all the dutch partytent “Fire and Ice” was a fun alternative. Every night was popping and you could really smell the testosterone and estrogene mix in the air.

Way too fast the 15th World Scout Moot was already over again. I am extremely happy I was able a Scout camp like that one last time. The theme of the camp “Change” was definitely suitable and I believe I am not the only one when I say, that this experience has changed me in a positive way and once again showed me that our world doesn’t just consist of powerhungry politicians, religious fanatics and assholes of all sorts. There are so many young, positive people that would like to move our society in the right way and will do that for sure. Through tolerance, open-mindedness and positive thinking we can achieve so much and at this camp I got the impression that we are on a good way to improve our world. I am very glad to make the international friendships that I have with my Floop family and I am certain to say that I will see many of them in the future.

The whole camp was closed with an official closing ceremony and an unofficial one that was hosted by the Australian contigent who really splashed out and rented the whole entire Harpa. The newly build opera house in the harbour of Reykjavik. With a special VIP wristband and steep, icelandic prizes for drinks we closed the Moot in style. For some the next way was straight to the airport to come back home, some others had planned some kind of post-travel. The friends from our scout group (9 overall + two girlfriends and 1 Markus) decided to travel in Iceland for the next 10-12 days.

So the next day we (that is Annika, Resi, Benjo and I) went to pickup our rental car. A lovely Renault Megane and went to our first pit stop, Sandgerdi where we were waiting for Markus, who was going to travel in Momo, Michi and Johnnys car. After one of the coldest nights in Iceland so far we left the next day to explore the Golden circle – one of the most popular and touristic areas in Iceland since it offers the chance to see Geysirs, waterfalls and glaciers in a very short range from each other. Like true tourists we passed by the iconic places really quickly and then left for the Snaefellsnes peninsula to the lovely fishing town of Ólafsvik. On the way there we still stopped to explore the Arnarker cave which is situated in the middle of nowhere but is quite impressive to climb into. Arriving in Olafsvik we were welcomed by one of the most amazing sunsets that I have ever seen and which seemed to last for 3 hours until the sun had really set.

Over the next couple of days we thoroughly explored the peninsula and all it’s beautiful places. Among other things we saw the Snaefellsjoekull, which is the glacier of the peninsula. Actually our plan was to drive up as far as possible and then hike the rest of the way up the glacier but the roads were in such a bad shape that it was impossible to drive our rental car up there. So we had to settle for a smaller hike and went on the rock that is featured in the beginning of the Lion King. Some other highlights were the seals in Ytri-Tunga, the black beach of Djúpalón, the picturesque town of Hellnar with a nice birdwatching bay and of course the watefalls of Kirkjufoss and Bjarnarfoss.

Before we left for the Westfjords, the main destination of our roadtrip, we started a whalewatching tour in Olafsvik. Unfortunately we didn’t get as lucky as in Califnornia (the loyal reader remembers) and only saw one minkwhale for a bout 10 seconds. Thanks for nothing… At least we got a lifetime voucher for any of the Laki whale watching tours. Which are offered from Olafsvik and one other remote place in the Westfjords. I guess I gotta come back.

The last few days of our road trip we spend in the Westfjords region of Iceland. A very scenic and beautiful region which is quite hard to travel since you have to drive around every single fjord and sometimes spend a long time on the road to get from A to B. For that fact the Westfjords are not that frequently traveled and only 10% of all the tourists in Iceland make it there. The untouched and remote nature are really what make Iceland the special place that it is with the very diverse landscapes and terrains. I can really only recommend anyone to take the flight up north. It is definitely worth it.

A few of the highlights in the Westfjords were the incredibly impressive Dynjandifoss waterfalls, which are 100m tall and 60m wide in the lower part where they hit the ground; the oldest steel ship of Iceland, the cliffs of Latrabjarg which are not only a bird-watching paradise, home to the iconic Icelandic puffins, but also the most Western point of Europe, the witchcraft museum in Drangsnes..

..and the Brautarholdtfarm in Selárdalur. This farm actually deserves a special mention. It is only accessible through a 26km long “road” that partially goes along right next to the sea and has more pot holes than I have ever seen anywhere else. When it rains heavily, like it did when we went there, you can at least spot the holes more easily. The Brautarholdt farm was populated by a man called Samuel Jonsson, who moved there to spend his retirement and who was a self-acclaimed artist. He built several sculptures on the premises. Among them a replica of the Sisteen Chapel, the Lion Fountain of the Alhambra which he only built with 6 instead of 12 lions because he could only see 6 of them on the picture. You can barely notice that Jonsson never received proper training to be an artist…

The last night on the Westfjords was especially pleasant. Since in mid August Iceland can already get quite chilly and our campsite was situated just next to the sea it was quite windy. 5°C + windchill is cold. At least there was a social room. Which was also the kitchen. Which was also the room with showers and toilets. Thanks for nothing Mr. Campsite owner..

After finishing the roadtrip I was ready to relax. Well… I wish. Flying back on the 11th of August to Warsaw I only had a day to recover (and go out to shot bars. You can Imagine how that went) before flying straight to Beijing, China on Sunday evening to go straight from the airport to my new workplace on Monday morning: The German primary school of the British School of Beijing, Shunyi. I’ve been in Beijing for over a month now but I have not had any time to write any blog posts (besides the ones for the parents, but that is a different story) hence the delay of this post.

How life in China has been so far, I’m going to tell you in the next blog which I’ll hopefully be able to publish by the end of next week. I’ll just tell you this much: There’s at least three worlds between Iceland and China!

You’ll hear from me soon, promised! Until then Bussi aufs Bauchi and treat yo’self!

Peace out, your friendly neighborhood bear <3

Wasserfälle, Phalii und Floop

Find the English version here!

Liebe Leser, Freunde, Verwandte und alle anderen die sich irgendwie auf diesen Blog verirrt haben!

Es ist wieder so weit und ich habe eine Reise getan von der ich euch unbedingt berichten möchte. Vor ca. 4 Jahren haben wir (das sind Patrick und ich) herausgefunden, dass 2017 das 15. World Scout Moot in Island stattfinden wird. Manche von euch werden sich nun bestimmt fragen: Was zum Teufel ist ein World Scout Moot? Ganz simpel erklärt: Es handelt sich hierbei um ein internationales Pfadfinderlager für Rover- und Ranger-Scouts – also die 18 bis 26-jährigen. Anstatt Kinder zu betreuen wird man also selbst noch einmal zu einem Teilnehmer und dieses Erlebnis, noch ein letztes Mal als Aktive auf ein internationales Lager zu fahren, wollten wir uns nicht nehmen lassen und versprachen uns also bereits vor Jahren, dass wir gemeinsam auf dieses Lager fahren werden.

Fast forward: Juli, 2017. Ob der Abenteuerlustigkeit unserer geilen Pfadgruppe (Graz 5 represent) waren es im Endeffekt nicht nur Patrick und Ich sondern insgesamt gleich 11 5er, die die Reise nach Island antreten sollten.

Aus verschiedenen finanziellen und situationsbedingten Gründen, flog ich – wenig früher als die meisten anderen – bereits in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli nach Keflavik, Island. Wie es der Zufall so wollte war auch unser lieber Börni und eine kleine, österreichische IST (das ist das International Service Team) Vorhut zur gleichen Zeit am Flughafen und wir beschlossen gleich uns auf ein ‚Packel‘ zu hauen. Nach langer Suche nach dem Gepäck (dazu noch mehr später) kamen wir schließlich um 3:50 Uhr Früh am Campingplatz an und nach einem Willkommensbierli ging es auch gleich ins Bett.

Die nächsten zwei Tage bestanden aus dem Erkunden der Hauptstadt Islands, Reykjavik. Einige Highlights: das Phallus-Museum, in dem es wirklich jedes Gemächt des Tierreiches und auch einiger Fantasiewesen (Wer hat schon mal einen Troll-Penis gesehen?) zu bestaunen gibt. Wenn wir gerade von Phalli sprechen, ein solches Symbol ist definitiv auch die Kirche Reykjaviks, die fast alle Gebäude in Reykjavik überragt.

Am 22. dann der erste Kontakt mit dem offiziellen Moot. Die Serviceteam-Leute konnten sich registrieren und wurden ab sofort eingeschult. Nachdem ich ja eigentlich als Teilnehmer dabei war konnte ich mir mit Hilfe eine geheime Identität erschleichen und als Ramon Maier die Vorzüge des IST-Daseins (Unterkunft, Verpflegung und Gratiseintritt in die hiesige Therme) genießen.

Am Montag, 24. war es dann endlich soweit! Das Moot begann wirklich, offiziell und mit Gänsehaut, wie es bei mir immer der Fall ist bei solchen Lagern. Mit einer etwas merkwürdigen, jedoch kurzweiligen Eröffnungsfeier (die Isländer sind in vielen Dingen einfach etwas eigenwillig), mit ein paar Ansprachen und 3 Akrobatikeinlagen wurde das Moot eingeläutet. Direkt im Anschluss ging es dann zu den sogenannten „Expedition Camps“. An 11 Orten, quer über Island verteilt, verbrachten die Teilnehmer die ersten 4 Tage ihres Lagers. Bereits zuvor hatten wir (das sind Christoph und Ich) erfahren, dass wir gemeinsam mit unserer Patrulle (in unserem Fall Collette und Cory aus Australien, Chris und Rebecca aus Großbritannien, Corinne aus Kolumbien undClarice aus Brasilien) und unserem Trupp (insgesamt 40 Leute) in den Hochländern Islands, genauer gesagt in Hólaskjól (zu Deutsch „Unterschlupf in den Hügeln) untergebracht wurden. Also ratzfatz alles im Bus verstaut und ab gings mit einer 5-stündigen Fahrt über Stock und Stein in die Berge. Nach kurzem Smalltalk im Bus dann gleich wir sind nun einmal die Generation Smartphone und wenn man diese Mal entfernt passieren erstaunliche Dinge. Leute sprechen miteinander, Leute philosophieren, spielen, tanzen, musizieren, lernen sich kennen, tauschen sich aus und werden in so kurzer Zeit richtig, richtig gute Freunde. So auch passiert im Trupp HOLA-2, liebevoll auch die „Floop-Family“ getauft. (Floop ist unserem Truppleader Haldór zu Folge jenes Geräusch, das Isländer und Innen machen, wenn es so richtig zur Sache geht). Ein paar Highlights unserer vier Tage in Holaskjol: Eine Flussüberquerung bei einer Wassertemperatur von ca. 4°C, Besteigung eines inaktiven Vulkanes, Schwimmen in natürlichen, heißen Schwefelquellen mitten in der isländischen Pampa, Flussüberquerungen mit einem Autobus inkl. Panne durch Steinverklemmung, Community Service bei dem wir Heu für die Reitwege auslegen durften (Heuschnupfen olé!), Spiel, Spaß und Musik jeglicher Art und im Großen und Ganzen einfach eine richtig geile Zeit!

Nachdem sowohl unsere Kleidung als auch wir vor Dreck nur so standen wurden wir vor dem gemeinsamen Standlager in Úlfjótsvatn noch zu Thermalbädern kutschiert wo wir uns HEIẞ (das wäre dann auch mein erstes großes ẞ!) duschen konnten um nicht als komplette Drecksspatzen bei der zweiten Eröffnungsfeier anzukommen.

Die letzten 4 Tage verbrachten wir dann, wie bereits oben erwähnt, am wunderschönen Úlfjótsvatn-See, südöstlich von Reykjavik. Das gemeinsame Lager wurde durch eine weitere Welcome Party eröffnet. Ansprachen und einer gewöhnungsbedürftigen DJane inklusive. Für mich sind solche Momente immer ganz besonders, weil sie einfach nur von Lebensfreude strotzden. Wenn man Menschen aus allen Ecken der Welt, aus den verschiedensten Familien- und Lebensverhältnissen trifft und man mit all diesen Menschen ohne Probleme eine Konversation starten könnte, ist man auf einem internationalen Pfadfinderlager. Singende, tanzende und lachende Menschen weit und breit. Einfach durch die Massen tanzen und mit fremden Leuten Selfies schießen. Sich an einer Conga anschließen und irgendwo zum Limbo tanzen stehen bleiben. Wasserbälle hier, aufblasbare Kängurus da und Fahnen überall. Gänsehaut pur!

Auch diese 4 Tage verbrachte unsere Floop-Family gemeinsam und wir konnten uns noch besser kennenlernen (Spiele wie „never have I ever“ helfen hierbei besonders gut) und gemeinsam das vielseitige Programm absolvieren. Insgesamt gab es am Moot 5 verschiedene „programvillages“, wobei sich jedes Dorf einem bestimmten Thema widmete. Dem Isländischen Wappen – dem Landvaettir – nachempfunden waren die Dörfer eingeteilt in Stier (Umweltaktivitäten), Adler (Geschichte und Kultur Islands), Riese (Spiel, Spaß und Action) und Drache (Musik und Kreativität) und im Yggdrasil-Dorf (das ist in der nordischen Kultur der Baum des Lebens) konnte man sich zu interreligiös weiterbilden und diskutieren. Ein großes Highlight war auch der Internationale Karnival, bei dem alle Länder verschiedenste lokale Spezialitäten zum Kosten ausgaben, ihre respektiven Trachten zur Schau stellten und generell noch mehr Interkulturalität gefördert wurde. Von argentinischem Yerba Mate, über jordanischem Kaffee bis hin zur rumänischen Pferdesalami konnte man sich her quer über den Globus kosten.

Die Abende standen ganz im Sinne der 5er-Kultur. Sprich Lagerfeuer und Gitarrenaction. Angeführt von Christoph und Momo, die es sich nicht nehmen ließen und Reisegitarren mitgebracht hatten, wurde eigentlich jeden Abend bis in die Morgenstunden musiziert. Das darunter Stimmbänder und Schlafpensum leiden ist es dann wert, wenn einem 4 Wochen später eine Nachricht von einer schwedischen Freundin geschickt wird, dass sie bei Red Hot Chilli Pepper’s Otherside immer an uns denken muss oder eine libanesische Freundin sich unseretwegen ein Kazoo besorgt hat. Hoch lebe das Singen. Laut, leidenschaftlich und in völlig falscher Tonlage! Wenn die Stimme einmal gar nicht wollte, bot das riesige Partyzelt der Holländer eine lustige Alternative. Jeden Abend brodelte und kochte es dort förmlich und man konnte in der Luft riechen wie sich Östrogen und Testosteron vermischen.

Viel zu schnell war es dann auch schon wieder vorbei, das 15. World Scout Moot. Ich bin unglaublich froh ein letztes Mal mit den Pfadfindern als Teilnehmer so ein Lager erlebt haben zu dürfen. Das Lagermotto „Change“ ist definitv eingetroffen und ich denke, dass ich nicht alleine bin wenn ich sage, dass mich dieses Erlebnis positiv verändert hat und mir wieder einmal gezeigt hat, dass unsere Welt nicht nur aus machthungrigen Politikern, fanatischen Extremisten und Arschlöchern aller Art besteht. Es gibt so viele junge, positive Menschen die unsere Welt in die richtige lenken wollen und das auch tun werden. Über Toleranz, Offenheit und positives Denken kann soviel erreicht werden und diesen Eindruck konnte ich bei diesem Lager wieder einmal gewinnen und bin sehr froh weitere internationale Freundschaften geschlossen zu haben!

Beendet wurde das ganze durch eine offizielle Abschiedsfeier. Und eine inoffizielle, für die das australische Kontigent tief in die Tasche gegriffen haben muss. Die ließen es sich nämlich nicht nehmen und mieteten gleich die gesamte Harpa, das neugebaute Opernhaus im Hafen von Reykjavik. Mit speziellem VIP-Armband vom australischen Kontigent und gesalzenen, isländischen Getränkepreisen wurde das Lager gebührlich begossen und beendet. Für manch einen ging es direkt zurück nach Hause, für andere stand noch eine Aftertour am Programm. Viele Nicht-Europäer wollten natürlich noch mehr von Europa sehen und begaben sich zu den verschiedensten Destinationen. Wir 5er (insgesamt 9 an der Zahl + 2 Freundinnen und 1 Markus) hatten noch eine 10-12 tägige Rundreise in Island geplant.

So holten wir (das sind in diesem Fall Annika, Resi, Benjo und Ich) gleich am nächsten Tag unser Mietauto und machten uns zunächst mal auf den Weg nach Sandgerdi, wo wir noch auf Markus warteten, der mit Momo, Johnny und Michi gemeinsam die Reise bestreiten sollte. Nach einer der kältesten Nächte in Island ging es dann am nächsten Tag auf um den Golden Circle zu erkunden – einer der berühmtesten und touristischsten Regionen Islands, da sie sowohl Geysire, Wasserfälle als auch Gletscher beinhaltet. Wie wahre Touristen klapperten wir die bekanntesten Orte ab und machten uns dann auf den Weg auf die Halbinsel Snaefellsnes in das schöne Örtchen Ólafsvik. Auf dem Weg blieben wir noch bei einer Höhle stehen, die sich mitten im Nirgendwo versteckte aber dafür wirklich beeindruckend war. Auf Snaefellsnes wurden wir von einem unglaublichen Sonnenuntergang begrüßt, der für gefühlte 3 Stunden anhielt, bis die Sonne wirklich weg war.

In den nächsten Tagen erkundeten wir die Halbinsel und all ihre sehenswerten Highlights. Dazu zählten unter anderem der Snaefellsjoekull. Eigentlich wollten wir den namensgebenden Gletscher soweit als möglich befahren und dann besteigen, allerdings waren die Straßenverhältnisse so unter aller Sau, dass es mit unserem Renault Megane unmöglich war bis hinauf zu fahren. Wir mussten uns also mit dem Löwenfelsen aus König der Löwen zufrieden geben. Weitere Highlights waren die Robben bei Ytri-Tunga, der schwarze Strand von Djúpalón, das nette Dörfchen Hellnar mit einer supercoolen Vogelbucht und natürlich die Wasserfälle Kirkjufoss und Bjarnarfoss.

Bevor wir uns aufmachten zu den Westfjorden, unserem Hauptziel der Rundreise, wollten wir von Olafsvik aus noch eine Whalewatching Tour starten. Leider waren wir glücklos und konnten an diesem Tag nur einen einzigen Zwergwal beobachten der sich für gute 10 Sekunden zeigte. Danke für nichts. Immerhin bekamen wir kulanterweise einen lebenslang gültigen Gutschein für Waltouren von Lakitours die Original aus Olafsvik und dem noch entlegenren Holmavik angeboten werden. Jetzt muss ich es nur noch einmal nach Island schaffen.

Für die nächsten Tage ging es dann weiter in die Westfjord-Region Islands. Eine wunderschöne, aber nicht leicht zu befahrende Region in der man die Fjorde einzeln abfahren muss und daher teilweise lange Zeit auf den Straßen verbringt. In diese Region schaffen es nur rund 10% aller Touristen und es ist daher noch unberührter als viele Regionen im Süden. Die unberührte Natur machen Island überhaupt zu dem was es ist. Ein unglaublich schönes Land mit den verschiedensten landschaftlichen Begebenheiten und Terrains. Ich kann es wirklich nur jedem herzlich empfehlen, den Flug in den hohen Norden zu wagen. Es zahlt sich auf jeden Fall aus.

Zu den Highlights auf den Westfjorden zählten unter anderem der unglaublich beeindruckende Dynjandifoss mit einer Höhe von 100m und einer Breite von 60m im unteren Teil, das älteste Stahlschiff Islands, die Vogelklippe bei Latrabjarg die auch den westlichsten Punkt Europas bildet, das Hexereimuseum in Drangsnes und…..

der Brautarholdthof in Selárdalur. Diese verdient noch eine besondere Erwähnung weil es einfach so kurios war. Zunächst erreicht man Selárdalur nur über eine 26km lange „Straße“ , die teilweise direkt am Meer verläuft und die von Schlaglöchern nur so gespickt ist. Bei starkem Regen besonders lustig zu befahren, immerhin sieht man die Schlaglöcher dann leichter. Der Brautarholdthof wurde von einem Mann namens Samuel Jonsson bewohnt, der dort als Eremit wohnte seine Pension verbrachte und sich als Künstler versuchte. Er erbaute dort verschiedene Skulpturen, unter anderem eine Nachbildung der sixtinischen Kapelle, eine Nachbildung des Löwenbrunnens in der Alhambra und eine kleine Kapelle in der er einen „Altar“ erbaute. Der Brunnen hat nur 6 anstatt eigentlich 12 Löwen, da Jonsson nur die 6 Löwen auf dem Bild sah. Das Jonsson nie eine künstlerische Ausbildung genossen hat, fällt eigentlich kaum auf.

Die letzte Nacht unserer Rundfahrt war besonders lustig, da es Mitte August schon wirklich frisch und direkt neben der Küste sehr windig war. Gott sei Dank gab es einen „Aufenthaltsraum“ der gleichzeitig auch der Raum für Duschen und Toiletten war. Danke für nichts, Herr Campingplatzbesitzer…

Für mich persönlich ging es dann am Freitag, dem 11. August zurück nach Warschau, Polen und nach einem kurzen Zwischenstopp zum Erholen (und fortgehen in den Warschauer shot bars, ihr könnt euch vorstellen wie das geklappt hat..) am darauffolgenden Sonntag direkt weiter nach Peking, China um direkt vom Flughafen am Montagmorgen in die Schule zu fahren und meine neue Stelle als Grundschullehrer an der deutschen Grundschule der British School of Beijing anzutreten. Hier befinde ich mich nun schon seit über einem Monat und hatte bis jetzt so viel zu tun, das ich erst jetzt Zeit hatte irgendwas in Richtung Blog zu schreiben (abgesehen von dem Blog für die Eltern, aber das ist eine andere Geschichte) . Wie das Leben hier in China ist, verrate ich euch im nächsten Blog der hoffentlich schon nächste Woche folgen wird. So viel sei verraten: Zwischen Island und China sind mindestens drei Welten.

Ich lass bald von mir hören, versprochen! Bis dahin Bussis aufs Bauchi und gönnt euch! Peace Out, euer friendly neighborhood bear