Bananagram, Paletten und Beachen

Oft werd ich mich nicht mehr melden aus Minnesota, denn meine Tage sind gezählt. WIe auch schon meine anderen Kollegen auf diversen Medien und Blogs berichten, neigt sich unser Jahr dem Ende zu. Das wurde mir mit der Fulbright Abschluss-Evaluation diese Woche ganz direkt unter die Nase gerieben. Ich bin zwar noch eine ganze Weile unterwegs, allerdings kommt ein gewisses Traurigkeitsgefühl auf, den Campus verlassen zu müssen – und nach den Ferien nicht widerkommen zu dürfen.

Das bedeutet natürlich, dass ich die letzten Wochen umso besser nutzen muss und mich nochmal so richtig der amerikanischen Kultur aussetze. Eine tolle Möglichgkeit dazu hatte ich zu Ostern. Mein Mitbewohner Ben (gleichzeitig auch einer der Präsidenten des German Clubs) hat mich nämlich zu sich nach Hause eingeladen um Ostern zu Hause bei seiner Familie zu verbringen. Zu Hause bedeutet in diesem Fall Stillwater, Minnesota. Eine Vorstadt der Twin Cities (St. Paul und Minneapolis, ihres Zeichens Zwillings-Hauptstädte Minnesota’s). Und die sogenannten Suburbs sind auch so wie man sich’s vorstellt. Recht idyllisch und schöne große Häuser. Ostern wird in den USA bei weitem nicht so ausgiebig gefeiert wie beispielsweise Weihnachten oder Thanks Giving. Vor allem wenn die Kinder schon erwachsen sind und aufs College gehen. Osterfeuer kennt man nicht, wäree wegen Waldbrandgefahr aber auch nicht erlaubt gewesen. Osterjause gibt es in einer etwas anderen Variante: statt Gsölchtem gab es einen „Easter Ham“ mit Honig Glasur. Nicht minder delicious. Nachdem dann Mama Kollaja doch kurzerhand eine Ostereieersuche organisiert hat, durfte ich einer besonderen Tradition im Hause Kollaja trotzdem beiwohnen. Und zwar wird nach dem Essen sogenanntes „bananagram“ gespielt. Eine Variation des beliebten Scrabbles bei dem so schnell wie möglich Wörter gelegt werden müssen, um zu gewinnen. Auf jeden Fall eine Gaude und ein interessanter Brauch.

13226_10205247228614747_3843955231011836194_n 11082580_10205247237054958_7913055749758957198_n 11133737_10205247235574921_3299778917149664562_n

Abgerundet wurde das ganze mit einem Besuch des Walker Art Centers in Minneapolis, damit man auch ein bisserl was Kulturelles dabei hat. Generell war es auf jeden Fall sehr erfrischen mal wieder eine „Familie“ zu haben und sehr interessant noch ein bisschen mehr Einblick in das amerikanische Familienleben zu gewinnen.

11160588_10205247227054708_2807465890729483643_n

Vergangenes Wochenende war dann schwer dominiert von einem jährlichen Event, dass von Studenten am Campus gefeiert wird: der sogenannte Case Day. Dabei geht es ganz banal gesagt darum, innerhalb von 24 Stunden 24 Bier zu trinken. Was dabei rauskommt kann sich jeder selbst ausmalen. Hier auf jeden Fall ein paar Bilder.

10455091_1071355549547595_3820432266746798303_n
Chillin on the rooftop
11148668_10153197389556635_4910796658867468678_n
Case Day Concert (schreckliche Country Musik)

154567_964313203580348_7273922210567337629_n 11147178_10205247229974781_8741655298245081118_n 10378124_10205247232094834_3202178195540524382_n

Ich hab mir auf jeden Fall ein bisschen Heimat zu diesem besonderen Anlass gegönnt und mir in St. Clooud ein paar Stiegl besorgt. Das die Preise für Importbier saftig sind hab ich zwar antizipiert aber 10$ für 4 Dosen ist trotzdem recht frech. Die Amerikaner trinken natürlich ihre 333ml Lightbeer Dosen und haben dementsprechend ihr Case teilweise schon am Nachmittag leer. Aber auf jeden Fall eine weitere interessante kulturelle Eigenheit des Campuslebens in den USA. Appropos kulturelle Eigenheit. Der brave Leser erinnert sich noch an die, im letzten Eintrag erwähnten FAMSAK-Events. Ich muss wirklich sagen, wie sich die Leute da ins Zeug legen ist schon einmalig. Jeden Tag eine, zum Thema passende Verkleidung aus dem Hut zu zaubern ist nicht einfach. Aber ich versuch auch mein Bestes:

11026291_10205247241095059_5444881610027641043_n
The Alamo Invitational (Golf Theme)
17196_10152821016667423_4182980692251763982_n
Beach Party
11156211_10205247238374991_1741668330659035625_n
„Senior Citizens“ (Ich in dem Fall leider ohne Verkleidung)
11125519_10152918628417893_1989807317_n
Lookalike night – The Dude

Zu guter Letzt wiedermal ein Update bzgl. des Wetters in Minnesota. Der April macht nämlich nicht nur in österreich was er will. Auch in Minnesota ist das Wetter im April recht verrückt. Ein Beispiel von letztet Woche: Morgens Schneefall, Nachmittags dann 16Grad Celsius. Dafür klau ich das Bild einer anderen Uni, aber so in etwa hat es bei uns auch ausgesehen:

Untitled
oben: 8:00am unten: 4:00pm

Das schöne Wetter muss natürlich auch entsprechend genutzt werden. Unter anderem wurde letzte Woche auch die Beachvolleyball Saison eröffnet. Mit Spieltagen jeden Dienstag und Donnerstag. Wenns dann halt mal (wie letzten Dienstag) 3 Grad und Regen gibt, frieren einem dann schon mal die Füße im Sand ein! Allerdings macht das ganze trotzdem superviel Spaß und das Wetter scheint nur noch besser zu werden. Also steht einem netten Semesterausklang nichts mehr im Wege.

Damit bis zum nächsten Mal, bussis <3