Da nimmt man sich einmal was vor und nach der ersten Woche ist es schon vorbei mit den Vorsätzen.. Dabei kommt Silverster erst. Tja, Samstag hätte zum Blog-Tag werden sollen. War wohl nix. Dafür belohn ich euch am Mittwoch mit umso cooleren, tolleren und besseren Erlebnissen! YEEEAH
Naja nicht wirklich. Denn der Alltag ist eingebrochen. Die Tagesabläufe sind mittlerweile fast jeden Tag gleich. Ein gewöhnlicher Tag sieht in etwa so aus:
Aufstehen, Duschen, Frühstücken in der Kantine, Classes, German classes, Bürostunden (und Aufgabe machen. Ja richtig, ich mache meine Aufgabe! Man glaubt es kaum), random Aktivität am Nachmittag, Abendessen, Bar/Film schauen/Spaß haben/whatever.
Was die Amerikaner wirklich gut können ist UNTERhalten und ABhalten! Und zwar werden die Studenten durch etliche Veranstaltungen, Vorträge, Clubs und sonstige Events UNTERhaltet. Als logischster Grund für so großen Aufwand erscheint mir das ABhalten von Blödsinn. Denn wenn man mitten im Nirgendwo unter lauter gleichaltrigen Studenten wohnt, fallt einem so einiges ein was man mit seiner Zeit anfangen könnte. Und das meiste beinhaltet Alkohol und Unsinn.
Um auch sicher zu gehen, dass Studenten von diesem riesigen Angebot Gebrauch machen, gibt es jedes Semester eine sogenannte „Involvement-Fair“, bei der jeder Club sich vorstellen, Goodies verschenken und Mitglieder anwerben kann. Man nehme also eine riesige Turnhalle, fülle sie mit hunderten Tischen, fülle die Tische mit Plakatständern, Süßigkeiten uns sonstigem Blödsinn und voila: hat man eine Involvement-Messe. Zwei Stunden kann man dann herumgehen und sich berieseln und beschenken lassen. Beschenkt wird man nämlich ausführlichst. Trinkflaschen, Mikrofasertücher, Pizza, Corndogs, Unmengen an Süßem und sogar Ipad-Hüllen. Selbstverständlich machen unglaublich viele Studenten davon Gebrauch und gehen einfach nur herum um gratis Zeugs einzusammeln. Auch der Germanclub hatte natürlich einen eigenen Stand. Bei uns gab es übrigens Gummibärli. Das ist nämlich anscheinend etwas typisch Deutsches. Ja, das war auch mir neu!
Weil mir das viele Angebot aber nicht reicht und ich außerdem so viel von den USA, wie möglich sehen will, hab ich mich am Freitag wieder mal auf Reisen begeben. Chicago, Illinois war das Ziel. Dort fand nämlich am vergangenen Wochenende das Riot Festival statt. Unter anderem mit meiner absoluten Lieblingsband, Streetlight Manifesto. Für mich persönlich ein absolutes MUST-GO-SEE. Also ab in den Flieger. Flieger? Pfff, ich hab doch keinen Geldscheißer daheim. Deswegen Megabus! 60$ hin und zurück. Umgerechnet also nicht viel teurer als Graz-Wien-Graz mit der öBB. Allerdings ca. 4mal so lang. 8 Stunden eine Strecke auf einem kleinen ungemütlichen Bussitz. Gibt geileres. Aber was tut man nicht alles um einen Traum zu erfüllen!?
Das Festival selbst war grenzgenial. Denn die Amerikaner machen auch aus Musikfestivals im wahrsten Sinne des Wortes einen „Karneval“. Won Riesenrädern, über Achterbahnen bis hin zu einem Wrestling-Ring gab es alles. Und das nur für ein einziges Wochenende. MURRICA! <3
Das Gelände war zwar nach einem Tag Regen gatschig wie Sau, allerdings hat das der Party keinen getan. Nebenbei hab ich auch noch NOFX, The Offspring, Rise Against, Die Antwoord und den Wu-Tang Clan gesehen. Kann sich find ich sehen lassen. Zum drüberstreuen hab ich bei Streetlight Manifesto noch den Drumstick gefangen. I pocks goar ned.
Von Chicago selbst hab ich leider nicht wirklich allzu viel gesehen. Muss also wohl irgendwann noch ein zweiter Trip her. Allerdings war mir die Stadt sympathischer als man sie oft in Film und Fernsehen dargestellt bekommt. Nur wenns dunkel wird, hat man doch ein bisschen Bammel. Vor allem wenn ungefähr jede Person mit der du sprichst sagt: „Yeah people in Chicago do a lot of bad things for no reason!“ Aber ich hatte ja mein Pfadimesser dabei. Allzeit bereit… oder so.
Kommendes Wochenende steht ein weiterer Trip nach Minneapolis an. Mit den Austauschstudenten. Australien, Chile, Nordirland, Albanien, Japan in einem Hotel. Should be fun! J
Bis bald, bussis <3