Finanzen, Geister und Gummibärli

Diesen Blog-Eintrag möchte ich zur Abwechslung mal nicht mit einem Highlight-bericht beginnen (keine Angst, kommt dann später) sondern mit einem Thema, dass mich in den letzten Tagen immer wieder untergekommen ist: das Bildungssystem österreichs  im Vergleich zu anderen Ländern.

Da ich ja an einem Programm teilnehme, das „gegenseitige Förderung von kulturellem Verständnis“ unterstützt wollt ich euch mal daran teilhaben lassen, wie das denn so ist mit der Bildung in der Verinigten Staaten (und ein paar anderen Ländern mit denen ich in letzter Zeit Kontakt hatte). Zu allererst sollte sich JEDER österreicher der eine Universität oder Fachhochschule besuchen darf/durfte mehr als glücklich schätzen. Denn vielen Leuten daheim ist nicht bewusst (zugegeben, mir inklusive) wie ungewögnlich es ist Bildung zu diesem „Preis“ zu erhalten. Vor allem in den USA ist das studieren nämlich ziemlich teuer. An meiner Gastuni zahlt man z.B. knappe 40.000$ im Jahr. Und das beinhaltet noch nicht einmal Unterkunft und Verpflegung. Dafür zahlt man nochmal 10.000 extra. Kein Witz.  St. John’s ist zwar ein Sonderfall, weil Privatuni allerdings zahlt man auch für die öffentliche St. Cloud State University immer noch mehr als 15.000$. Bei uns jammern die Leute schon (zugegeben, mir inklusive) wenn sie 9.000 Euro für ein Masterprogramm zahlen müssen.  Man würde jetzt vermutlich annehmen: „ja okay, dafür sind die auch 1000x besser ausgestattet.“ Aber ehrlich gesagt ist der Unterschied gar nicht sooooo unglaublich groß. Die Infrastruktur und Austattung sind natürlich schon fortgeschrittener aber wirklich viel ist es auch nicht um. Auf die Frage hin, wie das denn möglich sei, dass man bei uns nichts zahlen muss, habe ich ehrlich gesagt erst einmal dumm dreingeschaut. Ja wie ist es denn möglich? Kriegen die Professoren so viel weniger? Haben die Unis so ein kleines Budget? Ist österreich so reich? Ich habs mir wirklich nicht erklären können. Antworten bitte an jjillek@csbsju.edu damit ich meinen Studenten was beibringen kann J

Aber nicht nur in den USA zahlt man für Bildung. Auch meine Kollegen aus Nordirland und Chile waren überrascht als ich ihnen erzählt habe wie wenig man bei uns zahlt um auf die Uni gehen zu dürfen. Und mir wurde auch beigebracht wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich keine Schulden hab. Denn wie leistet man sich so etwas wenn man keine stinkreichen Eltern hat? Man verschuldet sich bei einer Tuition-Firma und bevor man überhaupt mal in die Berufswelt eingestiegen ist, hat man auch schon etwas abzubezahlen. Also gratis Bildung ist wirklich etwas besonderes, das man nicht einfach so für selbstverständlich halten sollte.

So und jetzt wieder zum altbewährten neidisch machen 😉

Folgendes hat sich in den letzten zwei Wochen zugetragen:

  1. CSB/SJU’s 5. Jährliches Oktoberfest.

Eine meiner Aufgaben hier an der Uni ist es, mit dem Deutschklub zusammen zu arbeiten. Das heißt Events zu organisieren, present zu sein und einfach ein bisschen Einsicht in germanische Kulturen zu geben. Und was ist germanischer und kultivierter als das Trinken? Genau, nix! Daher darf natürlich ein Oktoberfest auch in den Staaten nicht fehlen. Stattgefunden hat das ganze im campuseigenen Pub. Da (wie allseits bekannt) das Alter um legal trinken zu dürfen in den US of A 21 ist und die meisten Studenten, no na, noch nicht 21 sind gestaltet sich das ganze etwas weniger feucht aber umso fröhlicher. Getrunken durfte nur im 1. Stock werden. Dafür gab es Paulaner! Ja, echtes Paulaner, Weißbier, leckerschmecker! Allerdings nur ein Fass und das war nach ungefähr 20min leer. Leider kann selbst das beste amerikanische Macrobier nicht mit europäischem Bier mithalten. Das hat der guten Stimmung allerdings keinen Abbruch getan. Genausowenig wie die Tatsache, dass die Pubsecurity einfach alles und jeden in den 1. Stock gelassen hat. 21 oder nicht.

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Natürlich gab es auch echte deutsche Kost. Bratwürste und Prezn durften da nicht fehlen. Und um für ausreichend Unterhaltung zu sorgen gab es einen Maßkrug-Hebewettbewerb, ein Gummibärli-Ratespiel (Gummibärli sind nämlich scheinbar was typisch deutsches – war auch mir neu) und eine kurze Polkatanzstunde. Sogar die Campus-DJs die für solche Events organisiert werden, haben fast jeden Song meiner eigens zusammengestellten Playlist gespielt. „Atemlos durch die Nacht“, „Anton aus Tirol“ und „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ inklusive.

Im Großen und Ganzen auf jeden Fall ein sehr gaudiger Abend mit über 150 Gästen, 2 Dirndln, 7 Lederhosen und sogar 2 Schladmingern.

  1. Besuch bei einem „Haunted Maze/Forest@

Halloween ist in den USA natürlich ein Riesending. Dementsprechend viele Events gibt es über den gesamten Oktober verstreut. Kürbisschnitzen, Applebobbing und wie gesagt spukige verfluchte Maisfelder. So eines haben wir auch mit all den Austauschstudenten besucht. Teil 1 war eine Fahrt auf einem Traktor/Anhänger durch ein Maislabyrinth. Leute stürmen aus dem Feld und versuchen dich zu erschrecken uns sind generell einfach nervig und gruselig. Teil 2 war gleich um einiges furcheinflößender. In Dreiergruppen ging es durch einen Waldweg in dem an jeder Ecke Personen warteten um dich zu erschrecken. Ich war mit meinem Kumpel Javier aus Chile und Marina aus Japan unterwegs. Vor allem zweitere hat sich so sehr vor allem und jedem gefürchtet, dass sie nach dem ganzen Ding in Tränen ausgebrochen ist. Ob es Freudentränen waren, dass alles vorbei ist oder Angsttränen konnte sie mir nicht verraten. Ich hatte auf jeden Fall ungemeinen Spaß und würde sowas sofort wieder machen.

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3. Lagerfeuer mit Smores

Endlich mal wieder ein schwerstens vermisstes Lagerfeuer. Leider ohne geile Gitarrenmusik und Zecherei aber dafür mit leckeren Smores und einer weiteren Erinnerung wie wunderschön unser Campus ist.

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Eigentlich wollte ich auch noch Chicago erwähnen allerdings ist diese Eintrag schon so lange, dass ich hier stoppen werde und Chicago einen eigenen Eintrag widmen werde.

Bis bald, bussis, vermiss euch alle! <3

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